Ford Ford: Ford B-Max auf Herz und Nieren getestet

Halle/MZ/HUK - Der Blick aufs Datenblatt dieses Ford B-Max Ecoboost produziert zunächst Skepsis. Aus einem Hubraum von einem Liter sollen in nur drei Zylindern 100 PS heraus gekitzelt werden (ab 19 350 Euro)? Damit liegen die Kölner natürlich im Trend: Weniger Hubraum, mehr Leistung, weniger Verbrauch, auch Downsizing genannt. Aber der Wagen überrascht wirklich. Untermotorisiert kommt man sich nicht vor, hat man stets die technische Basis im Hinterkopf, die für den Vortrieb sorgt. Turboaufladung, Ladeluftkühler und Direkteinspritzung haben maßgeblich Anteil am guten Fahreindruck. So hält das Motörchen gediegene 170 Nm Drehmoment bereit und legt sich schon knapp über Leerlauf angenehm kräftig ins Zeug.
Der Wagen ist flott unterwegs, obwohl er mit seinen rund 1 300 Kilo nicht eben federleicht ist. Kultivierter als gedacht ist der Motorlauf, auch sein Sound geht in Ordnung für drei Zylinder. Wunderdinge beim Beschleunigen gibt es natürlich nicht, voll beladen ist zeitiges Runterschalten (fünf Gänge) ratsam. Das Überholen am langen Berg will gut geplant sein, aber darauf kann man sich einstellen. Eine Verlegenheitslösung ist dieser kleine Motor ganz gewiss nicht. Aber auch kein Sparwunder. Im Schnitt wurden im Test in den drei Zylindern 7,4 Liter Benzin verbrannt. Vorsätzlich mit konstanter Autobahnfahrt (maximal 120 km/h) zum Sparen genötigt, signalisierte der Dreizylinder 6,4 Liter. Über die acht ging es, wenn dauerhaft über 150 gefahren wurde (Spitze 175 km/h).
Neugierig machte das Türkonzept: Es kommt ohne Mittelsäule aus. Öffnet man die Vordertür und schiebt man die hinteren Türen weit auf, öffnet sich ein riesiger Einstiegsraum, sehr bequem. Die Türen sind allerdings recht schwer und bedürfen einiger Kraft zum Schieben (massivere Konstruktion nötig wegen fehlender B-Säule). Da man innen nach hinten über die Schulter greifen muss, um die schwere Tür aufzuziehen, empfindet man das als anstrengend. Der Raumgewinn insgesamt aber wiegt das auf.