Fahrassistenten Fahrassistenten: Wann technische Hilfen versagen
HALLE (SAALE)/MZ/DPA/DMN. - Nur für eine Sekunde war der Fahrer im dichten Feierabendverkehr abgelenkt, und schon ist es passiert: Vor einer roten Ampel bohrt sich der Stoßfänger seines Wagens ins Heck des Autos vor ihm. Eine Notbremsfunktion im Fahrzeug hätte einen Unfall wie diesen und den damit verbundenen Ärger wahrscheinlich verhindert.
„Moderne Fahrerassistenzsysteme wie der Notbremsassistent oder der Spurverlassenswarner haben den Vorteil, dass sie immer aufmerksam sind“, betont Welf Stankowitz, Referatsleiter Fahrzeugtechnik beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). So könnten sie in hohem Maße zur Verkehrssicherheit beitragen. Doch Vorsicht: „Auf die Technik ist nicht in jeder Situation Verlass.“
Das weiß auch Hubert Paulus vom ADAC Technik Zentrum. „Obwohl die Vorteile von Fahrerassistenzsystemen heute schon überwiegen, sollten Autofahrer die technischen Schwächen kennen“, betont der Fahrzeugexperte. Die Funktionsgrenzen seien meist in der Bedienungsanleitung des Autos erläutert, „aber da schauen leider die wenigsten hinein“, bedauert er.
Autofahrer sehen Vorteile
Obwohl Fahrerassistenzsysteme noch nicht in allen Situationen optimal funktionieren, sind Verkehrsexperten wie Paulus und Stankowitz davon überzeugt, dass sie das Autofahren komfortabler und sicherer machen, solange sich der Mensch am Steuer nicht blind auf die Systeme verlässt.
Die meisten Autofahrer in Deutschland sehen das genauso, wie eine Umfrage der Prüforganisation Dekra ergab. Demnach sind 78 Prozent von den Vorteilen überzeugt. Gut ein Viertel der 1700 Befragten gab an, dass die moderne Technik sie schon einmal in gefährlichen Situationen oder bei einem Unfall vor Schlimmerem bewahrt habe.
Systeme im Überblick
Wann ist Verlass auf Fahrassistenz-Systeme, und in welchen Situationen versagen sie? Hubert Paulus vom ADAC Technik-Zentrum und Welf Stankovitz vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat klären darüber auf.