Crashtest Crashtest: Nur der Airbag allein schützt nicht
Wildhaus/dpa. - Airbags schützen bei Unfällen nur in Verbindung mit dem Sicherheitsgurt optimal. Wie Crashtests im Auftrag der Winterthur-Versicherungen und der Sachverständigenorganisation Dekra zeigten, kann ein Airbag Fahrzeuginsassen ohne Gurt gefährden.
Gurtsysteme seien mit dem Airbag gekoppelt und entfalten ihre volle Sicherheit nur in Kombination, teilen die Unternehmen in Wildhaus (Schweiz) mit. Grundsätzlich mindere der Sicherheitsgurt die Verletzungsgefahr bei Frontalzusammenstößen und Überschlägen des Fahrzeugs erheblich. Nicht angeschnallte Beifahrer können den Angaben zufolge nicht nur sich, sondern auch andere Insassen bei einem Aufprall verletzen.
Gerade auf dem Rücksitz werde häufig auf den Gurt verzichtet. Viele nicht angegurtete Autofahrer seien der Auffassung, sie könnten sich bei einem Unfall mit den Händen abstützen. Bereits bei einem Aufprall mit 14 Stundenkilometer (km/h) entstünden aber Kräfte, die dem achtfachen Körpergewicht entsprechen.
Falsches Anschnallen führe vor allem bei Kindern zu einem höheren Verletzungsrisiko. So werden Gurte an Kindersitzen häufig verdreht. Bei älteren Kindern wird der Gurt unter dem Arm entlang geführt, was zu einer höheren Verletzungsgefahr führt. Das international genormte Befestigungssystem Isofix helfe, Kindersitze sicher im Fahrzeug zu montieren. Es sei bereits in einer Vielzahl von Neuwagen vorhanden oder könne als Sonderausstattung bestellt werden.
Aber auch Erwachsene sollten darauf achten, dass die Höheneinstellung des Gurts ihrer Körpergröße angepasst ist. Der Gurt müsse immer straff sitzen und dürfe nicht verdreht werden, raten die Unfallforscher. Dicke Kleidung wie Jacken und Mäntel könne die Wirkung des Gurtstraffers im Falle eines Aufpralls einschränken. Auch Schwangere sollten sich nicht nur auf den Airbag verlassen. Den Beckengurt sollten sie möglichst weit unten über die Hüftknochen führen, so dass sie dem Ungeborenen bei einem Aufprall nicht schaden.