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Blick zurück auf das Autojahr 2001

27.12.2001, 14:40

Mit einer echten Neuheit startet Goodyear in die Zeit von Eis und Schnee. Denn das Kölner Unternehmen liefert nun den «Eagle Ultra Grip GW-3» aus. Der Reifen wurde nach Angaben von Sprecher Christian Fischer speziell für Fahrzeuge mit mittlerem bis hohem Gewicht entwickelt, die wegen ihrer üppigen Motorleistung zumeist mit hohen Geschwindigkeiten unterwegs sind - kein Wunder also, dass auch auf der Flanke der 22 angebotenen Varianten häufig der Index «V» zu finden ist.

Pirelli setzt in dieser Saison ebenfalls verstärkt auf hohe Geschwindigkeiten. Dafür gibt es bei dem Unternehmen aus dem Odenwald seit einem Jahr den «Snowsport» mit einer Freigabe bis 240 km/h. Darunter rangieren der «Snowcontrol» und der «Direzionale».

Auch technologisch hat das Autojahr 2002 neue Aspekte gebracht. So stieß BMW mit dem iDrive des 7ers die Diskussion über künftige Bedienkonzepte an. Mercedes hatte nach «Drive by Wire» nun im SL auch «Brake by Wire» verwirklicht. Peugeot erntete viel Lob für den Partikelfilter der Common-Rail-Diesel, Toyota und Honda sammelten mit ihren Hybridkonzepten Prius und Stream Erfahrungen am Markt.

Außerdem bleibt festzuhalten: Die Common-Rail-Diesel setzten ihren Siegeszug in der zweiten Generation fort, die Benzindirekteinspritzug wurde auch in Europa populärer, der Markt für Erdgasfahrzeuge wuchs und die alternativen Antriebskonzepte nahmen wichtige Hürden auf dem Weg zur Serienreife. So brach Opel mit dem Brennstoffzellen-Zafira zahlreiche Rekorde, BMW fuhr mit Wasserstoff-Autos um die Welt, und Mercedes verkauft die erste Kleinserie von Stadtbussen mit Brennstoffzellen.

Doch nicht immer bot die Technik Grund zur Freude. Zahlreiche Rückrufe zeugten 2001 wieder von so manchem Fehlschlag. So kämpften Ford und Firestone mit den Qualitätsmängeln der Reifen des Explorer. Der VW-Konzern musste fast 600 000 Autos mit Problemen an den Spurstangen nachbessern, Porsche warnte seine Kunden vor Brandgefahr nach Zigarettenkonsum, und General Motors (GM) hatte in den USA bei beinahe 800 000 Autos massive Elektronik-Probleme.

Betrachtet man das Jahr 2001 durch die Brille der Wirtschaftsanalysten, muss man sich vor allem mit sinkenden Börsenkursen und düsteren Krisenszenarien befassen. So hatte Daimler die Fusion mit Chrysler und Mitsubishi einen erneuten Sanierungsplan gekostet. Der neue Opel-Chef Carl-Peter Forster legte den so genannten Olympia-Plan vor und versprach steigende Absatzkurven, wenn erst einmal die Kostenstruktur durch Werksschließungen und Kapazitätsanpassungen optimiert ist.

In Detroit musste Ford-Chef Jack Nasser seinen Stuhl für einen neuen Boss aus der Familiendynastie räumen. In Wolfsburg entmachtete sich VW Chef Piech freiwillig, in dem er ein halbes Jahr vor dem Amtswechsel den ehemaligen BMW-Chef Pischetsrieder zum Nachfolger nominierte. Nur in Stuttgart blieb es überraschend ruhig - denn Mercedes und Porsche haben die Mandate ihrer Führungsmannschaft fristgemäß verlängert.

Doch egal, wie die Automanager ihre persönlichen Bilanzen für 2001 auch ziehen mögen - ein Gewinner des zu Ende gehenden Autojahres steht felsenfest und wackelt dennoch permanent: Der «King». Seit Audi mit dieser Elvis-Puppe für das neue Multitronic-Getriebe im A4 warb, hängt der kultige Rockstar mit dem üppigen Hüftschwung an unzähligen Windschutzscheiben