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Besondere Autos Besondere Autos: Wie Sie beim Youngtimer-Unterhalt sparen können

Von Felix Rehwald 30.07.2004, 11:39
Auf Dauer am günstigsten: Ein Saisonkennzeichen gilt automatisch immer wieder in dem Zeitraum des Jahres, für den es ursprünglich beantragt wurde. Dadurch entfallen die Kosten für das jährliche An- und Abmelden (Foto: dpa)
Auf Dauer am günstigsten: Ein Saisonkennzeichen gilt automatisch immer wieder in dem Zeitraum des Jahres, für den es ursprünglich beantragt wurde. Dadurch entfallen die Kosten für das jährliche An- und Abmelden (Foto: dpa) Jens Schierenbeck

München/Hamburg/dpa. - Da in Deutschland eine schadstoffbezogene Kfz-Steuer gilt, sindYoungtimer im Nachteil: Wegen ihrer schlechten Abgaswerte ist lautManfred Groß vom ADAC-Technikzentrum in Landsberg (Bayern) für sieder höchste Steuersatz fällig. Für nicht schadstoffarme Pkw mitBenzinmotor liegt dieser bei 25,36 Euro, für Diesel-Pkw bei 37,58Euro pro Jahr je 100 Kubikzentimeter Hubraum. Bei schadstoffarmenEuro-4-Benzinern sind es nur 6,75, bei Euro-4-Dieseln 15,44 Euro.

Daher ist es günstiger, einen Youngtimer als Oldtimer zuzulassen.Halter eines Wagens mit H-Kennzeichen - «H» für historisch - zahlenlaut TÜV Süddeutschland in München nur eine Jahrespauschalsteuer von191,73 Euro. An die Vergabe des H-Kennzeichens sind jedoch Auflagengeknüpft: Das Auto muss laut TÜV «kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut»und mindestens 30 Jahre alt sein.

Bei Youngtimern hat die Oldtimer-Zulassung daher oft einen Haken:«Von dem Alter sind viele Youngtimer noch ein bisschen entfernt», soGroß. Stichtag ist laut Maik Hirschfeld vom Bundesverband DeutscherMotorveteranen-Clubs (Deuvet) in Berlin, das Datum der Erstzulassung.Liegt das noch keine 30 Jahre zurück, gibt es die Möglichkeit, einrotes Dauerkennzeichen zu beantragen. Dieses wird schon für 20 Jahrealte Fahrzeuge vergeben und ist mit der gleichen Steuer verbunden wiedas H-Kennzeichen. Der Nachteil: «Es gilt nur für die Teilnahme anOldtimer-Veranstaltungen, Probe- und Werkstattfahrten», so Groß.

Doch auch Halter, die Youngtimer im Alltag nutzen wollen, könnensparen - wenn sie sie mit Saisonkennzeichen zulassen. Dabei geltenlaut TÜV die gleichen Voraussetzungen wie bei der normalen Zulassung.Nur legen die Halter selbst fest, in welchem Zeitraum sie fahren.Vorteil gegenüber der normalen Zulassung ist, dass sich die Steueranteilig berechnet: Wird das Auto für nur sechs Monate zugelassen,ist nur die Hälfte fällig. Da der Wagen «automatisch» zugelassen ist,entfallen die Kosten für An- und Abmeldungen. «Das Saisonkennzeichenist dauerhaft die kostengünstigste Variante», sagt daher MichaelMöller, Vorsitzender des Fiat 124 Spider Clubs aus Hamburg.

Bei manchen Youngtimern mit Benziner lässt sich die Steuerlastzusätzlich reduzieren, indem sie mit einem geregelten Katalysatornachgerüstet werden. «Das ist zum Beispiel dann zu überlegen, wennbis zur möglichen Erteilung eines H-Kennzeichens noch einige Jahreüberbrückt werden müssen», sagt ADAC-Technikexperte Manfred Groß.

Für Kosten ab etwa 700 Euro lassen sich so nicht schadstoffarmeModelle auf die Abgasstufe Euro 1 oder Euro 2 hochstufen. «Dasrechnet sich nach drei Jahren», sagt Groß. Immerhin gilt fürEuro-1-Benziner ein ermäßigter Steuersatz von 10,84, fürEuro-2-Benziner von 7,36 Euro. Ähnliches Sparpotenzial gibt es auchbei der Versicherung: Spezialanbieter haben für Autos ab 20 JahrenPolicen, die deutlich günstiger sind als übliche Kfz-Versicherungen.

Günstig und gut für den Werterhalt - wer seinen Youngtimer mit einem Saisonkennzeichen bewegt, spart Kosten für die Steuer und kann den Wagen im Winter "einmotten" (Foto: dpa)
Günstig und gut für den Werterhalt - wer seinen Youngtimer mit einem Saisonkennzeichen bewegt, spart Kosten für die Steuer und kann den Wagen im Winter "einmotten" (Foto: dpa)
Fiat 124 Spider Club Deutschland