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Benzinverbrauch Benzinverbrauch: Viele Firmen arbeiten an sparsamen Modellen

18.06.2002, 09:13
Daihatsu Cuore (Foto: we)
Daihatsu Cuore (Foto: we) Daihatsu

Wolfsburg/MZ. - Die Autoindustrie ist im Zugzwang. Nachdemdie Hersteller gemeinsam versprochen haben, den Verbrauch ihrerModelle bis zum Jahr 2008 um 25 Prozent zu senken, arbeiten sie mitHochdruck an effizienten Sparmodellen. Weil der Flottenverbrauch nachAngaben der Industrie bis dahin auf umgerechnet 5,16 Liter fürBenziner und 4,46 Liter für Diesel sinken soll, müssen sparsameKleinwagen her, die den Durst von großen Limousinen und schnellenSportwagen kompensieren.

Zwar wird das kürzlich von VW präsentierte Ein-Liter-Auto noch einpaar Jahre ein exotisches Schaufenster in die Auto-Zukunft bleiben.Dennoch verbrauchen immer mehr Autos immer weniger Treibstoff, sodass die Liste mit den Königen der Knauser stetig wächst.

Die sparsamsten Autos kommen nach wie vor aus dem VW-Konzern: Nurder Wolfsburger TDI-Motor mit drei Zylindern, 1,2 Litern Hubraum undHochdruckdirekteinspritzung kommt unter die magische Marke von dreiLitern - und das nur in Verbindung mit einem intelligenten Getriebesowie einer Karosserie, die besonders leicht und windschnittig ist.Angeboten wird der 45 kW/61 PS starke Dreizylinder ausschließlich imVW Lupo und im etwas größeren Audi A2. In beiden Fällen geben dieHersteller den Durchschnittsverbrauch mit 3,0 Litern an.

Wer nicht nur an der Tankstelle, sondern auch beim Fahrzeugkaufsparen möchte und deshalb nicht den hohen Aufpreis für dieÖko-Technologie bezahlen will, muss kein schlechtes Gewissen haben.Denn unter den Kleinwagen gibt es mittlerweile eine ganze Reihe vonAlternativen. Die knausern zwar nicht ganz so streng, ihre Verbräucheliegen aber deutlich unter fünf Litern.

So kommt von Ford in Köln zum Sommer der neue Fiesta TDCi, dessenTurbodiesel sich mit 4,3 Litern begnügen wird. Auf den gleichen Wertkommt nach Angaben aus Saarbrücken der Peugeot 206 Eco mit seinem 50kW/68 PS starken Common-Rail-Motor. Der Toyota Yaris D-4D braucht bei55 kW/75 PS ebenfalls nur 4,4 Liter. Und auch der Opel Corsa und derneue VW Polo bleiben mit ihren Diesel-Varianten deutlich unter derFünf-Liter-Marke.

Selbst in der Klasse darüber ermöglichen moderne Dieselmotorenminimalistischen Verbrauch. So begnügt sich der Peugeot 307 in dersparsamsten Variante nach Werksangaben mit 4,5 Litern auf 100Kilometer. Bei Opel hält der Astra Eco 4 den Rekord mit 4,4 Litern,der VW Golf steht als TDI mit 4,9 Litern in der Liste.

Auch wer mit einem Benziner dem Otto-Prinzip die Treue hält, kannsich an der Tankstelle rar machen. Bestes Beispiel dafür ist der neueOpel Corsa Eco, der nach Angaben des Automobilherstellers inRüsselsheim als einer der ersten Kleinwagen mit Benzinmotor dieFünfliter-Marke unterbietet. Weil der gesamte Wagen im Detailoptimiert wurde, das Getriebe neu abgestuft ist und die Reifenweniger Rollwiderstand bieten, verbraucht der 43 kW/58 PS starkeEinliter-Motor nur noch 4,9 Liter - und das ohne Preisaufschlaggegenüber dem konventionellen Modell.

Auf den gleichen Verbrauch kommt sonst nur der deutlich kleinereDaihatsu Cuore, dessen Durst der Hersteller mit ebenfalls 4,9 Liternangibt. VW bietet diesen Wert mit dem Lupo FSI, den der Kundeallerdings wegen der aufwendigen Benzin-Direkteinspritzung teuerbezahlen muss.

Schon bald wird es eine ganze Reihe weiterer Knauser-Könige geben.Denn im VW-Konzern breitet sich die Benzin-Direkteinspritzung zügigaus. So hat man in Wolfsburg auch einen Polo und einen Golf mitFSI-Motor angekündigt, beide Varianten werden ebenfalls weniger als4,9 Liter verbrauchen.

Wer das Sparen auf die Spitze treiben möchte, kann noch auf diebeiden einzigen in Deutschland serienmäßig angebotenen Hybrid-Autoszurück greifen, bei denen ein Elektromotor dem Benzinantriebgelegentlich zur Seite steht. Damit sinkt der Verbrauch nachWerksangaben beim Toyota Prius auf 5,1 und beim Honda Insight sogarauf drei Liter.