1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Auto
  6. >
  7. Benzindirekteinspitzung: Benzindirekteinspitzung: Neue Motoren sollen sparsam und kräftig sein

Benzindirekteinspitzung Benzindirekteinspitzung: Neue Motoren sollen sparsam und kräftig sein

14.05.2002, 09:09
Alfa 156 mit Benzin-Direkteinspritzung (Foto: we)
Alfa 156 mit Benzin-Direkteinspritzung (Foto: we) Alfa Romeo

Hamburg/dpa. - Als erster startet der VW-Konzern eine Offensive. Nachdem VW Ende 2000 den 77 kW/105 PS starken (Verbrauch: 4,9 Liter) Lupo FSI auf den Markt gebracht hatte, wagt man sich jetzt mit Golf und Bora in Großserie. Dort gibt für Preise ab 16 900 bzw. 19 525 Euro ein neuer 1,6-Liter-Motor seinen Einstand. Auch er arbeitet mit «Fuel Stratified Injection» (FSI) und gilt den Entwicklern als bester Kompromiss aus Fahrspaß und Sparsamkeit.

Mit 91 kW/110 PS ist er etwa fünf Prozent stärker als einkonventioneller 1,6-Liter, soll aber im Golf 1,6 FSI mit 6,2 Litern rund zehn Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen. Außerdem sinken die Emissionen, so dass der Wagen die Eu4-Norm erfüllt. Kurz nach demDebüt von Golf und Bora FSI soll auch der Polo alsBenzin-Direkteinspritzer ausgeliefert werden - dann allerdings mit dem kleinen Aggregat aus dem Lupo.

Auch die Konzerntöchter kommen in den Genuss der neuen Technik. Den Anfang macht Audi: Im Juni geht die FSI-Technik für 18 750 Euro im A2 1.6 FSI in Serie. Der Kleinwagen nutzt nach Angaben aus Ingolstadt den Motor aus Golf und Bora, begnügt sich aber wegen der leichten Alu-Karosserie mit 5,9 Litern Kraftstoff. Und mit einerHöchstgeschwindigkeit von 202 Stundenkilometern (km/h) avanciert er zum sportlichsten Modell der Baureihe. Spätestens zum Winter rechnen Experten dann mit der Premiere des Audi A4 FSI, unter dessen Haube angeblich ein Zweiliter-Motor stecken wird - der wäre auch groß genugfür das Wolfsburger Schwestermodell Passat.

Mercedes in Stuttgart hat eine neue Generation vonVierzylinder-Motoren vorgestellt, die zunächst in der E-Klasse, dem CLK und der C-Klasse zum Einsatz kommen werden. Die ersten Exemplare der «Twinpulse»-Familie kommen zwar noch mit konventioneller Einspritzung daher. Doch zum Jahresende soll der C 200 CGI mit «Stratified Charged Gasoline Injection» erscheinen, bei dem erstmalsDirekteinspritzung mit Kompressor-Aufladung kombiniert wird. Der neue Motor leistet nach Werksangaben 125 kW/170 PS. Mit einem Verbrauch von 7,8 Litern ist er dabei angeblich 19 Prozent sparsamer als das vergleichbare Vorgängermodell.

BMW setzt an der Spitze an: Zum Herbst haben die Bayern einen neuen Zwölfzylinder mit Direkteinspritzung für den 7er angekündigt. Der Sechsliter-Motor soll mehr als 300 kW/408 PS leisten, wobei der Verbrauch gegenüber dem Vorgänger deutlich zurück gehen soll. Auch Ford arbeitet an einem Motor mit der zukunftsweisenden Technik. Einen ersten Prototypen des Aggregates haben die Kölner bereits präsentiert. Der 1,1-Liter leistet nach Angaben aus Köln dank eines Turbos 81 kW/110 PS und ist damit so stark wie ein 1,8-Liter, vermeidet aber dessen Verbrauchsnachteile.

Die Benzindirekteinspritzung wird auch von Renault genutzt: Im Megane Coupé und jetzt im neuen Laguna kommt der zwei Litermotor mit 103 kW/140 PS zum EInsatz. Ebenfalls auf direktem Wege verbrennen Citroen und Peugeot das Benzin in einem Zweiliter mit 103 kW/140 PS, der als HPI im C5 und dem 406 angeboten wird.

Im Fiat-Konzern geht der Alfa 156 als JTS an den Start geht. Diese «Jet Thrust Stoichiometric» steigert die Leistung auf 121 kW/165 PS. Er beschleunigt in 8,2 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht 220 km/h. Der Verbrauch dagegen sinkt um einen zweistelligen Prozentwert und pendelt sich in der Norm bei 8,6 Litern ein.