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Bei ADAC-Test fällt jede vierte Autobahn-Baustelle durch

25.09.2007, 12:05

München/dpa. - Jede vierte Autobahn-Baustelle in Europa ist nicht ausreichend gesichert. Das ergab ein Test des ADAC. Von den 50 Langzeit-Baustellen in elf europäischen Ländern erfüllten 13 mit der Bewertung «mangelhaft» oder «sehr mangelhaft» nicht die Anforderungen.

Das teilte der Autoclub in München mit. In Deutschland zogen die Tester an drei von insgesamt acht untersuchten Baustellen die Rote Karte. So fiel der Bauabschnitt auf der A 14 bei Halle/Saale mit der Gesamtbewertung «mangelhaft» glatt durch. Hier hätten die Tester in keiner einzigen der acht Prüfkategorien auch nur ein «ausreichend» vergeben können. Bei dem Test wurden unter anderem Beschilderung und Markierung, Verkehrsführung, sicherheitsrelevante Einrichtungen und Anforderungen bei Dunkelheit bewertet.

Ebenfalls nur die Gesamtnote «mangelhaft» erhielten die Baustellen auf der A 9 bei Weißenfels nahe Leipzig sowie auf der A 2 bei Bad Eilsen. An der Baustelle auf der vielbefahrenen A 2 zwischen Dortmund und Hannover bemängelten die ADAC-Tester unter anderem Schlaglöcher, Fahrbahnverschwenkungen in zu steilem Winkel und verwirrende Markierungen auf der Fahrbahn.

Testsieger wurde eine Baustelle in Österreich auf der A 1 bei Enns nahe Linz. Hier lobten die ADAC-Tester die breiten und eindeutig markierten Fahrspuren sowie die guten Informationsschilder. Die Note «sehr gut» bekamen auch eine englische Baustelle bei Enfield auf der M 25 nördlich von London und eine niederländische Baustelle bei Vianen auf der A 27 südlich von Utrecht. Testverlierer wurde die spanische Baustelle auf der CM 42 bei Toledo - dort wurden unter anderem fehlende Pannenbuchten, eine unzureichende Trennung zum Gegenverkehr und eine unübersichtliche Verkehrsführung beanstandet.

Zur Unterstreichung des hohen Sicherheitsrisikos wies der ADAC darauf hin, dass in Slowenien Ende August sieben Menschen in einer schlecht gesicherten Autobahn-Baustelle ums Leben kamen. ADAC-Vizepräsident Ulrich Klaus Becker appellierte an die verantwortlichen Behörden, an der ausreichenden Sicherung solcher Autobahn-Engpässe nicht zu sparen. So sollten kritische Bereiche wie sehr steile Verschwenkungen der Fahrspuren im Vorfeld mit Bremsschwellen ausgestattet werden, damit die Autofahrer wirklich rechtzeitig das Tempo drosseln.

An alle Autofahrer appellierte der ADAC, Tempolimits und Verbote an Autobahn-Baustellen strikt einzuhalten. Wenn man unsicher sei, solle man auf der rechten Spur bleiben, weil die für die Lastwagen meist breiter als die linke sei. Zudem sollen Autofahrer nur dann überholen, wenn man sich der Situation gewachsen fühle - dann aber zügig.

Weitere Informationen: www.adac.de