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  7. Auto: Wechsel von Winter- auf Sommerreifen - Darauf sollten Autofahrer achten

von "o bis O"? Wechsel von Winter- auf Sommerreifen: Darauf sollten Autofahrer achten

Der Frühling steht vor der Tür: Laut Wetterdiensten ist in Sachsen-Anhalt nicht mehr mit Schneefall zu rechnen, dafür aber mit reichlich Sonnenschein. Zeit also, die Reifen des Autos zu wechseln. Doch beim Tausch von Winter- auf Sommerreifen gilt es einiges zu beachten.

Aktualisiert: 21.03.2023, 13:05
Der Frühling steht vor der Tür, weshalb für viele Autofahrer ein Wechsel der Reifen ansteht.
Der Frühling steht vor der Tür, weshalb für viele Autofahrer ein Wechsel der Reifen ansteht. Foto: dpa/Symbol/Markus Scholz

Magdeburg/DUR/awe - Der Frühling steht vor der Tür und damit auch das passende Wetter. In den kommenden Wochen wird es in Sachsen-Anhalt zu geringem Niederschlag kommen. Zudem steigen die Temperaturen und die Sonne lässt sich immer wieder blicken. Auf Autofahrer kommt daher der bald anstehende Reifenwechsel zu. Doch hierbei gilt es einiges zu beachten.

Bei Reifenwechsel auf das Wetter achten: von "O bis O"?

Viele Autofahrer orientieren sich an dem groben Richtwert, dass Reifen von "O bis O" (Ostern bis Oktober) gefahren werden und dann gewechselt werden müssen. Pauschalisieren lässt sich das aber nicht, weil das Wechseln immer von der Wetterlage abhängig ist. In Deutschland besteht zudem die situative Winterreifenpflicht. Droht also zu Ostern Frost, sollten die Winterreifen noch drauf bleiben.

Doch da das Osterfest dieses Jahr erst Mitte April ist, muss für den Reifenwechsel nicht zwingend so lange gewartet werden. Zudem sollten Wartezeiten in Werkstätten immer eingeplant oder rechtzeitig Termine vereinbart werden.

Auf Profiltiefe und Alter achten

Die situative Winterreifenpflicht gilt dann als erfüllt, wenn auf allen vier Rädern eines Autos Winterreifen montiert sind. Winterreifen sollten nicht älter als sechs Jahre sein und ausreichend Profil haben. Gesetzlich vorgeschrieben sind 1,6 Millimeter Profiltiefe, wobei der ADAC jedoch eine Tiefe von mindestens vier Millimeter empfiehlt. Dies lässt sich auch einfach selbst prüfen: Da der goldene Rand einer Ein-Euro-Münze exakt drei Millimeter breit ist, sollte der Rand des Geldstücks nicht mehr sichtbar sein.

Der Verstoß bei Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Profiltiefe wird für Autofahrer mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro geahndet. Werden zudem noch andere Verkehrsteilnehmer behindert, werden 80 Euro fällig. Außerdem gibt es einen Punkt beim Kraftfahrtbundesamt. Dem Fahrzeughalter drohen 75 Euro und ebenfalls ein Punkt, auch wenn er das Auto nicht selbst fährt.

Weil der Gesetzgeber das Fahren mit Winterreifen im Sommer nicht ausdrücklich verbietet, dürfen diese grundsätzlich auch im Sommer weitergefahren werden. Doch im Sinne der Sicherheit ist dies alles andere als sinnvoll, teilt der ADAC mit.

Mit dem Münztrick kann man das Reifenprofil überprüfen: Wird die goldene Umrandung einer Ein-Euro-Münze verdeckt, hat der Reifen noch mindestens drei Millimeter Restprofil.
Mit dem Münztrick kann man das Reifenprofil überprüfen: Wird die goldene Umrandung einer Ein-Euro-Münze verdeckt, hat der Reifen noch mindestens drei Millimeter Restprofil.
Foto: dpa/Symbol/Continental

Auf Symbole der Reifen achten

Während Autofahrer durch die situative Winterreifenpflicht verpflichtet sind, bei winterlichen Straßenbedingungen mit Schnee und Eis spezielle Winterreifen mit einer "M&S"-Kennzeichnung (Matsch und Schnee) oder dem Alpine-Symbol zu nutzen, dürfen Winterreifen im Sommer weitergefahren werden. Voraussetzung ist auch hier, dass die Reifen mit dem "M+S-Symbol" (Herstellung vor 2018, gültig bis 2024) oder aktuell mit dem Alpine-Symbol (Schneeflocke im dreigezackten Berg) gekennzeichnet sind.

Aufgrund der Gesetzeslage kommen Autofahrer häufig in Versuchung, Kosten zu sparen. Vor allem wenn das Profil der Winterreifen schon weniger als vier Millimeter tief ist und sie deshalb nicht mehr wintertauglich sind, liegt die Überlegung nahe, sie im Sommer runterzufahren. Laut ADAC sollte dies unbedingt vermieden werden, da Winterreifen bei warmen Temperaturen anfälliger sind und sich ein potenzielles Unfallrisiko somit erhöht.

Abgenutzte Winterreifen mit Restprofiltiefen zwischen drei und vier Millimetern sind zwar weniger bedenklich, dennoch sollten sie im Frühjahr mit den Sommerreifen getauscht werden.

Sommer- und Winterreifen mit unterschiedlicher Beschaffenheit

Sommerreifen haben eine härtere Gummimischung und ein gröberes Profil, damit sie auch bei heißen Temperaturen gute Bremswege erzielen. Winterreifen besitzen eine weichere Gummimischung, die besonderen Grip ermöglicht und ein feines Profil, sodass sie mit ihren Lamellen auch mit glatten Straßen bestens verzahnt sind.

Ganzjahresreifen bleiben laut ADAC weiterhin ein Kompromiss, der an die Beschaffenheiten von Sommer- und Winterreifen nicht herankommt. Langjähriges Fahren von Reifen sollte wegen aufkommenden Verschleiß vermieden werden.

Besonders deutlich zeigt sich dies bei Winterreifen, die auch bei tiefen Temperaturen weicher bleiben müssen. Sie büßen bereits ab etwa sechs Jahren einen Teil ihrer Wintereigenschaften ein, weshalb die Nutzung von Reifen, die älter als acht Jahre sind, vermieden werden sollte. Auch Sommerreifen sollten nicht älter als acht bis zehn Jahre sein.