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Auto Mobil International 2008 Auto Mobil International 2008: Die Stars von Leipzig

Von Hans-Ulrich Köhler 04.04.2008, 10:17

Halle/MZ. - Zwei Trends dürften in Leipzig deutlich werden: Die herkömmliche Verbrennungstechnik wird weiter perfektioniert und mit neuen Technologien ergänzt. Start-Stoppautomatiken zählen dazu, Leichtbau, neue Verbrennungs- (sprich Einspritz-) Techniken für den Kraftstoff, mehr Leistung aus weniger Hubraum. Downsizing nennen das die Experten. Auch Energie aus Bremskraft wird zunehmend zurückgewonnen.

Zweitens geht es in kleinen Schritten weiter bei den alternativen Antrieben. Fast jeder Hersteller bietet Autos mit Erdgas an. Das hat sich als Kraftquell gut etabliert, das Prinzip ist halbwegs ausgereift. Nun geht es darum, immer mehr Fahrern diese Antriebsart schmackhaft zu machen und sie mit einem dichteren Netz von Gas-Tankstellen zu locken.

Am Hybrid basteln viele Leipziger Aussteller seit Jahren herum. Aber Strom- und Verbrennungskraft zu sinnvollen Preisen zu kombinieren, ist komplizierter als anfangs gedacht. Die deutschen Hersteller haben viel zu lange darum einen Bogen gemacht, nun holen sie auf.

Volkswagen wird in Leipzig unter anderem den ersten Hybrid-Golf für 2008 ankündigen, auch Mercedes ist dabei weit vorangekommen (Geländewagen GLK), Audi will nächstes Jahr mit dem Q7 in den USA starten. Nur kaufen kann man deutsche Hybrid-Modelle eben noch nicht. Nach wie vor stehen nur bei Toyota und Honda Hybrid-Autos in den Autohäusern, und das seit fast vier Jahren. Der sachkundige Besucher wird aber in Leipzig auch wahrnehmen, dass Hybrid nicht die Lösung aller Umweltsorgen bringt. Wasserstoffmotoren, Brennstoffzellen könnten das. Aber außer Experimental-Flotten von BMW und Mercedes fährt derzeit noch nichts umher, was auch nur annähernd serienreif und bezahlbar ist.

Wer genau hinschaut, wird in Leipzig auf ein neues Zauberwort stoßen: neuartige Lithium-Ionen-Batterien für Autos. Daimler und Continental haben jetzt als erste weltweit einen solchen Energiespender serienreif. Er braucht deutlich weniger Platz und gibt seine Energie länger ab als bisherige Lösungen. Das ist spannend für die Hybridtechnik. Aber das nährt auch Spekulationen um eine Renaissance des reinen Elektroautos. Die englische Firma PML Flightlink stellte unlängst einen Mini vor, der von vier 163 PS starken Elektromotoren angetrieben wird und damit 240 km / h schnell ist. In den USA wird der Elektro-Sportwagen Tesla (240 PS) für 100 00 Dollar verkauft, Reichweite allerdings nur knapp 350 km.

Die Firma Think! aus Norwegen hat einen Elektrozwerg gebaut. Renault und Nissan kündigen an, bis zum Jahr 2010 ein serienreifes Elektroauto zu entwickeln und Mitsubishi hat einen Prototyp fertig. Bei dem sitzen die Elektro-Motoren in den Radnaben. Diese Ideen verbindet alle das eine: Sie sind noch Zukunftsmusik. Doch die gibt es in Leipzig mehr denn je - aber vor allem fährt hier die automobile Gegenwart vor.

Automobil International, Messe Leipzig, 5.- 13. April, 9 bis 18 Uhr, Eintritt 10,50 Euro