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MZ-Test Als Plug-in-Hybrid kann der Citroen C5 Aircross zum Sparmobil werden

Wird das teilelektrisierte SUV regelmäßig aufgeladen, lässt sich der Spritverbrauch auf deutlich unter sechs Liter pro 100 Kilometer drücken. Die Preise beginnen bei 43.350 Euro.

Von Hans-Ulrich Köhler 04.12.2022, 17:18
Der Citroen  C 5 Aircross als Plug-in-Hybrid
Der Citroen C 5 Aircross als Plug-in-Hybrid huk

Halle / Saale - Selbst Besitzer dieses kompakten SUV werden sich wohl schwer tun, seine Modellbezeichnung auf Anhieb fehlerfrei aufzusagen: Citroen C5 Aircross Hybrid 225 EAT8 Shine Pack. So firmierte der Testwagen. Die letzten beiden Worte geben seine Ausstattungsversion an, die höchste in der Modellreihe. Hybrid signalisiert den elektrisierten Antrieb. Und EAT8 weist auf die Achtstufen-Automatik des 4,50 Meter langen Wagens hin. Sie soll dazu beitragen, dass der Kraftstoffverbrauch um bis zu sieben Prozent geringer ausfallen könne, sagt der Hersteller. Als C5 Aircross hat sich das wuchtig wirkende Auto seit 2017 bei vielen Kunden einen guten Namen gemacht, weil er mit soliden Motorisierungen und viel Platz punktet und der Einstieg in die Reihe mit einem passablen Preis von 32.550 Euro beginnt.

Das gefahrene Modell setzt nun auf die Kraft der zwei Herzen, kombiniert also Benzin- und Elektroantrieb. Bei der Plug-in-Version (ab 43.350 Euro) ist die Fahrbatterie aufladbar. Nutzbar ist so eine Systemleistung von 224 PS und ein maximales Drehmoment von 300 Newtonmetern. Der Wagen ist mit seiner Motorisierung gut gerüstet für Alltagsherausforderungen, die zumeist der 1,6 Liter-Benziner mit seinen 181 PS bewältigt. Wie immer bei teilelektrisierten Autos kommt dem Elektromotor hier die Helferrolle zu. Zusätzlich wird Durchzug beim Beschleunigen geliefert und ein wenig hilft der Strom beim Spritsparen. Auch Citroen gibt, wie alle anderen Marken, beim Spritverbrauch des Plug-in-Hybriden Fantasie-Werte an, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben. Sie wurden auch im MZ-Test nicht annähernd erreicht: 1, 4 Liter pro 100 Kilometer. Auf Strecken, wo mit stets voller Batterie gefahren wurde, stand ein Test-Verbrauch von 5,8 Litern zu Buche, was ein guter Wert für ein vergleichsweise großes Modell ist. Das funktioniert aber nur, wenn die Batterie immer gut gefüllt ist. Bei sehr entspannter Fahrweise reichte im Test bei rein elektrischem Betrieb der Strom für 48 Kilometer, der Hersteller verspricht 61 Kilometer. Meist war der Akku ganz schnell leer. Nicht immer ist aber Zeit zum sofortigen Aufladen, so dass sehr oft der Benziner das Auto allein treibt. Gemessen wurde dann ein Verbrauch von 9,3 Litern auf 100 Kilometer. Da verpufft natürlich das Spar-Potential eines Plug-in-Hybriden, sparsam ist anders.

Beim Fahren ist immer mal wieder ein dezentes Ruckeln spürbar. Das verursacht nicht die Automatik, sondern signalisiert, dass Benziner und Elektromotor dabei sind, auszuwürfeln, wer welchen Anteil am Vortrieb übernimmt. Nach einer Weile nimmt man das aber nicht mehr als störend wahr. Unter drei Fahrmodi lässt sich wählen. Rein elektrisch geht, Modus Sport holt raus, was möglich ist und den Hybrid-Modus gibt es - die wohl am meisten genutzte Variante, weil hier automatisch für das effiziente Zusammenspiel von Verbrenner und Elektromotor gesorgt wird. Geladen wird der Plug-in-Aircross serienmäßig mit 3,7 kW, was an der Haushaltssteckdose etwa sechs Stunden in Anspruch nimmt. Optional gibt es einen Onboard-Lader mit 7,4 kW, der die Zeit an einer öffentlichen AC-Ladesäule oder einer entsprechenden Wallbox auf etwa dreieinhalb Stunden verkürzt. Während der Fahrt wird beim Rekuperieren natürlich auch Roll-und Bremsenergie in den Akku geleitet.

Am Berg geht dem Hybrid-Wagen manchmal beim sehr starken Beschleunigen die Puste aus. Unruhig wird der frontgetriebene Aircross, wenn er durch schnell wechselnde Kurven fährt. Dann kann der 1,8 Tonner - wenn man es mit der Sportlichkeit übertreibt - schon mal zu schaukeln beginnen. Sonst ist er aber ein grundsolider, stabiler Gleiter, der zu entspannten Fahren animiert und artgerecht gefahrenen Kurven geschmeidig passiert. Die Straßenlage wird als komfortabel, weich wahrgenommen, sehr stabil aber bei hohem Tempo. Man registriert ein erfreulich niedriges Geräuschniveau und schätzt die feinfühlige Arbeit der Dämpfer-Elemente. Nur ganz vereinzelt sind Poltergeräusche zu vernehmen. 225 km/h kann der Doppelherz-Aircross schnell sein, was aber eher nicht im Sinne seiner eigentlichen Bestimmung ist, weil das helfende Stromreservoir dann schon nach wenigen Fahrminuten aufgebracht ist.

Technische Daten Citroen C 5 Aircross Hybrid 225:

Antrieb: 1,6 Liter-Benzinmotor plus Elektromotor, Systemleistung 224 PS, Vorderradantrieb

Drehmoment: 300 Nm

Höchsttempo: 225 km/h

Verbrauch im Hybrid-Modus: 5,8 Liter auf 100 Kilometer, ohne Stromhilfe 9,3 Liter

Länge: 4,50 Meter

Gewicht: 1,5 Tonnen

Kofferraum: 460 Liter

Tankinhalt: 43 Liter

Preis: ab 43.350 Euro