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ADAC: Ein Drittel der Verkehrsschilder kann eingespart werden

17.09.2007, 08:53

Erfurt/Frankfurt/Main/dpa. - Immer mehr Städte lichten nach Einschätzung des ADAC ihren Schilderwald. «Unsere vor elf Jahren gestartete Aktion ist zum Selbstläufer geworden. Inzwischen haben 200 bis 300 Gemeinden entsprechende Projekte gestartet».

Das sagte Verkehrstechniker Wolfgang Herda vom ADAC Hessen-Thüringen. Im Schnitt könnte etwa ein Drittel der Schilder eingespart werden, vor allem für Park- und Halteverbote, aber auch für Höchstgeschwindigkeiten. Ein Schild koste rund 200 Euro und halte im Schnitt sieben Jahre. «Damit können die Gemeinden auch gutes Geld sparen.»

Bei den Aktionen sollten Vertreter aller Behörden, also auch der Polizei sowie des Stadtrats eingebunden werden, riet Herda. Der politische Wille spiele beim Abbau von Schildern eine große Rolle. Als überflüssig empfundene Verkehrszeichen könnten dann für mehrere Tage mit Säcken verhüllt werden. «Oft wussten die Gremien bei der zweiten Begehung nicht mehr, welches Schild sich unter dem Plastikschutz verbarg», sagte Herda. Wenn Verkehrssicherheit und Verkehrsfluss durch das abgedeckte Schild nicht beeinträchtigt wurden, konnte es abmontiert werden.

Die Verwaltungsvorschriften zum Aufstellen von Schildern reichen nach Ansicht von Herda grundsätzlich aus. «Da gibt es keinen zusätzlichen Regelungsbedarf.» Die Aufforstung im Schilderwald sei oft in der fehlenden Sachkenntnis der Mitarbeiter in den Bauhöfen begründet, die im Zweifelsfall lieber auf Sicherheit setzten.

Bei den Pilotprojekten wurden nach Angaben des ADAC zum Teil mehr als ein Drittel der Schilder abmontiert. Damit könnten Kleinstädte ihren Etat um mehrere zehntausend Euro im Jahr entlasten, sagte Herda. Immer mehr Kommunen gingen auch dazu über, in Wohngebieten vollständig auf Schilder zu verzichten und allein auf die Rechts-vor-Links-Regelung zu setzen. «Allerdings muss hier eine Menge Aufklärungsarbeit geleistet werden. Viele Autofahrer kommen mit den Freiheiten nicht zurecht.»

ADAC: www.adac.de

Informationen zu öffentlichen Räumen: www.shared-space.org