"Autistische Zombies" "Autistische Zombies": Vater eines autistischen Sohnes fordert Entschuldigung von AOK für diese Beleidigung

Köln - In ihrem, an Schüler und Studenten gerichteten, Kundenmagazin „AOK On“ (04/2018) wollte die Krankenkasse AOK eigentlich nur über die Gefahren von übermäßigem Netflix-Konsum aufklären – hat sich dabei aber einen enormen Fehltritt geleistet.
In der gedruckten Ausgabe des Magazins stellt die Krankenkasse die Frage, ob man sich durch einen zu hohen Serienkonsum in einen „autistischen Zombie“ verwandle. Diese abfällige Äußerung über Autisten, ausgerechnet von einer Krankenkasse formuliert, die genügend Feingefühl gegenüber Menschen mit Behinderungen haben sollte, empört viele Nutzer in den sozialen Medien.
Vater von autistischem Kind hat täglich mit Diskriminierung zu tun
Aufmerksam auf die höchst unglückliche Formulierung machte Joerg Schudrowitz bei Twitter. Er rief eine Petition ins Leben, in der er eine gedruckte Entschuldigung in der nächsten Ausgabe des Magazins fordert. Aktuell haben über 35.000 Menschen die Petition unterschrieben.
In der Petition erklärt Schudrowitz, dass er als Vater eines Dreijährigen mit Autismus täglich „gegen Vorurteile, Stereotypen in den Köpfen der Menschen und Unverständnis“ kämpfe und sagt die Formulierung der AOK „diskriminiert und beleidigt alle autistischen Menschen und deren Angehörige“. Schudrowitz weiter: „Eine Behinderung als beschreibendes Adjektiv für einen Zombie zu verwenden ist nicht nur geschmacklos, es verstärkt falsche Assoziationen mit Autismus und erschwert die Inklusion.“.
AOK lehnt Entschuldigung ab
Zwar entschuldigte sich die Krankenkasse in einer Antwort auf den Twitter-Beitrag und versprach, einen Artikel über Autismus aus der Sicht eines Betroffenen in einer der nächsten Ausgaben des Magazins. Eine Entschuldigung abzudrucken lehne sie laut Schudrowitz aber weiter ab.