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Aufbinden und umringen - Stützen für Pflanzen

Von Helga Panten 03.07.2008, 07:04

Bonn/dpa. - Die meisten Stauden und Sommerblumen sind von alleine standfest. Bei einigen Pflanzen müssen Hobbygärtner aber nachhelfen. Sie brauchen eine Stütze, sonst fallen sie auseinander oder sinken zur Seite.

Um das zu verhindern, werden die Pflanzen aufgebunden. Dabei gibt es allerdings verschiedene Möglichkeiten, ihnen einen sicheren Halt zu geben. Einige Arten bringen die mangelnde Standfestigkeit von Natur aus mit. Pflanzen, die am Wildstandort Nachbarn haben, die sie stützen, brauchen nicht unbedingt einen stabilen Stängel. Besonders ehemalige Wiesenpflanzen wie hohe Aster, Schafgarbe oder Sonnenblumen werden oft freistehend in den Garten gepflanzt und benötigen daher Standhilfe.

Aber auch Pflanzen mit großen und gefüllten Blüten oder überreich besetzten Blütenständen müssen oft zusätzlich gestützt werden. Ihr Gewicht können die Stängel oft kaum tragen. Dann reicht kräftiger Wind oder starker Regen, um Rittersporn, Dahlien, Gartenchrysanthemen oder Sonnenaugen zu Boden zu drücken.

Wichtig ist, rechtzeitig an die Stützen zu denken. Haben Wind und Regen sie erstmal zu Boden gedrückt, wachsen die Stängel krumm und werden nicht mehr richtig gerade. Die Blüten verschmutzen und werden oft von Schnecken angefressen. Deshalb bekommt die Pflanze ihre sichere Stütze am besten schon vor der Blüte.

Die einfachste Lösung ist ein Stab aus Metall, Kunststoff oder Holz, der in die Erde gesteckt wird. Einzelne Stängel lassen sich sehr gut an ihm festbinden. Im Handel gibt es verschiedene Clips für die rasche, sichere Befestigung. Allerdings sollten mehrere auseinanderfallende Stängel nicht an dem selben Stab festgebunden werden. Selbst wenn die Stängel nur locker zusammengefasst werden, stehen sie nicht mehr natürlich. Sie wirken gequetscht und schieben sich oft kreuz und quer durcheinander.

Besser sind mehrere Stäbe, die rund um die Pflanze gesteckt und mit Bindfaden oder Kunstbast verbunden werden. Noch eleganter lösen sogenannte Staudenringe das Problem. An einen mit Kunststoff ummantelten Stab werden ein oder mehrere elastische Ringe in beliebiger Höhe festgeklemmt. Sie sind an einer Stelle zu öffnen und lassen sich so bequem um die Pflanze herum legen. Das eine Ende des Ringes besitzt zwei kleine Schlaufen, um den Ring zu vergrößern oder zu verkleinern.

Wie ein Rad mit vier Speichen sitzt bei einem anderen Modell der Haltering auf dem Mittelstab. Am besten wächst die Pflanze kurz nach dem Austrieb selbst durch die Felder des Ringes hindurch. Den Ring mit seinen 30 Zentimetern Durchmesser nachträglich über die Pflanzen zu stülpen, wird zur Geduldsprobe. Wächst die Pflanze, wird er oben auf bis zu 60 Zentimeter verschoben - eine Höhe, die für mittelhohe Pflanzen ausreicht.

Pflanzen, die nach vorne kippen oder einseitig zum Licht wachsen, lassen sich gut mit sogenannten «Mondstützen» aufrecht halten. Eigentlich müssten sie Halbmond-Stützen heißen - nach der halbkreisförmigen Verbindung zwischen den beiden 40 bis 100 Zentimeter hohen Stahlstangen, die einfach rechts und links von der Pflanze in den Boden gesteckt werden. Der Halbkreis hält die vornüber fallenden Stängel sicher zurück. Zwei Halbmonde lassen sich auch zum Vollkreis zusammensetzen.

Für umfangreichere Pflanzen oder Pflanzengruppen bieten sich verlängerbare Stecksysteme an. Eines dieser Systeme setzt auf Stäbe und Querstangen, die sich durch Verbindungsstücke beliebig verlängern oder durch Kreuzstücke zu quadratischen oder rechteckigen Formen aneinanderfügen lassen. Ein anderes setzt sich aus 30 bis 100 Zentimeter hohen Stahlelementen zusammen, die an ein umgedrehtes L erinnern. Im Winkel des Ls bildet der Stahlstab eine Öse. An der Spitze des Ls krümmt er sich zu einem Haken nach unten. Der Haken fasst jeweils in die Öse des nächsten Elements. So entsteht ein beliebig langer «Zaun», der sich jeder Form anpassen lässt.

Damit die Pflanze gut zur Geltung kommt, muss die Stütze unauffällig sein. Farben wie dunkles Grün oder Braun lassen das Hilfsmittel optisch verschwinden. Außerdem muss sich der Halt unkompliziert montieren lassen. Gut geeignet sind zum Beispiel Stecksysteme, die je nach Volumen der Pflanze erweitert oder verengt werden können. Die Stütze sollte die Pflanze allerdings nicht überragen. Systeme, die «mitwachsen» werden dem am ehesten gerecht. Damit die Stütze über mehrere Jahre genutzt werden kann, müssen die Materialien witterungsbeständig, stabil und wieder verwendbar sein.