Anbau Anbau: Auf Bio-Lebensmittel ist Verlass
Bei Bio-Obst und Bio-Gemüse schnitten demnach 95 Prozent der untersuchten Proben aus dem In- und Ausland gut ab. Es gab jedoch einige Ausreißer: So fielen Broccoli aus Süditalien und Gurken aus Spanien beim Test durch.
Das bundesweit einmalige "Ökomonitoring" besteht seit 2002 und ergänzt die staatlichen Kontrollen in Öko-Betrieben. Im vergangenen Jahr wurden hierfür insgesamt 800 Proben auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, auf Schimmelpilze und andere Verunreinigungen untersucht, darunter 557 pflanzliche Lebensmittel. "Wir geben keine Antwort auf die Frage, ob Bio gesünder ist oder besser schmeckt", sagte Hauk. Dem Minister geht es vielmehr darum, zu überprüfen, ob die Vorgaben für den Öko-Landbau eingehalten werden. Der Vergleich mit konventioneller Ware ergab Hauk zufolge auch diesmal, dass die meisten Bio-Lebensmittel das Bio-Siegel zurecht tragen. Einen positiven Trend zu weniger Rückständen machten die Tester bei Kartoffeln und Steinobst aus. Hier ging die Zahl der Beanstandungen zurück. Auch bei Zitrusfrüchten wurden bessere Noten als in den Vorjahren erreicht, vier von 53 Proben trugen das Bio-Siegel aber noch zu Unrecht.
Bei Broccoli mussten indes gleich sechs von 18 Proben wegen stark überhöhter Gehalte des Herbizids Fluazifop als "irreführend" beanstandet werden. Die verunreinigte Ware stammte zum großen Teil aus ein und derselben Region in Italien. Bei Gurken fiel wegen hoher Fungizid-Rückstände Ware aus Spanien, Marokko und Italien mit sechs Beanstandungen bei 26 Proben negativ auf. Auch zwei Rosinen-Proben aus der Türkei erfüllten die Öko-Kriterien nicht.
Die Beanstandungsquote von insgesamt rund fünf Prozent bei Obst und Gemüse bezeichnete Hauk jedoch als "gering". Im Vorjahr hatten 7,5 Prozent der untersuchten Produkte den Test nicht bestanden. "Schwarze Schafe" werde es wohl immer geben, betonte Hauk. Grundsätzlich könnten die Verbraucher aber dem ökologischen Landbau vertrauen.
Erstmals nahmen die Kontrolleure 2008 auch Kaffee und Kakao unter die Lupe. Dabei ergab sich, dass die Produkte aus ökologischem Anbau weniger häufig mit dem Schimmelpilzgift Ochratoxin A belastet sind als konventionelle Ware. Anders bei Fleisch: Durch die Freilandhaltung weisen Bio-Rindfleisch und Bio-Kalbfleisch mitunter leicht höhere Dioxin- und PCB-Gehalte auf als Fleischproben aus konventioneller Erzeugung.