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Alles mit Obst ist gut: Essenseinladungen schlank überstehen

Von Carina Frey 18.07.2007, 07:11

Homburg/Saar/dpa. - Wer viele Freunde und Verwandte hat, bekommt auch viele Einladungen - meistens zum Essen. Mit ein paar Tricks lässt sich vermeiden, dass die Waage Höchststände anzeigt - ohne unhöflich zu sein oder sich selbst zu kasteien.

Steht die Freundin den ganzen Tag in der Küche, um kunstvolle Torten und Kuchen zu backen, grenzt ein «Danke, für mich nicht, ich bin auf Diät» fast an eine Beleidigung. Gänzlich enthaltsam zu sein, schaffen zudem die wenigsten - und das ist auch nicht das Ziel. «Essen hat schließlich etwas mit Geselligkeit und Genuss zu tun», sagt Ute Rost, Diätassistentin an der Universitätsklinik des Saarlandes in Homburg. «Immer nur mit einem schlechten Gewissen zu essen, ist schädlicher, als auch mal über die Strenge zu schlagen», ergänzt Ilona Zubrod, Ernährungsberaterin in München.

Mit der richtigen Speisewahl ist schon viel gewonnen. «Bei allem, wo die Betonung auf Obst liegt, etwa Apfelkuchen, können Sie nicht viel falsch machen», sagt Rost. Die meisten Obstkuchen - vor allem wenn sie mit Hefeteig oder Biskuit gebacken sind - haben weniger Kalorien als Rührkuchen oder gar Torten.

Sich ein schmales Stück Torte geben zu lassen oder es mit der Nachbarin zu teilen, sei durchaus in Ordnung, sagt Renate Lieberknecht, Ernährungsberaterin in Bad Soden. «Loben Sie die Gastgeberin und sagen Sie, dass sie einfach nicht alles schaffen.»

«Finger weg!» gilt für Kekse oder andere Süßigkeiten, die auf dem Tisch stehen und nebenbei weggeknabbert werden. «Ein Keks allein macht nicht viel Schaden. Aber wenn man Kekse nebenher isst, weiß man später nicht, wie viele es waren», sagt Ilona Zubrod.

Einfacher und zugleich auch schwerer wird es bei Einladungen zum Büfett. Dann kann zwar jeder selbst entscheiden, was er isst, dafür ist die Auswahl ungleich größer - und damit die Versuchung, alles einmal zu probieren. «Ich würde einmal das komplette Büfett anschauen und dann gezielt Speisen auswählen, auf die ich besonders Lust habe oder die ich selten bekomme», rät Lieberknecht.

Ein Teller Salat als erster Gang hilft gegen Heißhunger. «Das Sättigungsgefühl hängt auch vom Volumen ab, das wir im Magen haben», erklärt Zubrod. Wer langsam isst, wird ebenfalls schneller satt. Denn das Sättigungsgefühl setze erst nach 15 bis 20 Minuten ein.

Beim Abendessen mit Menüfolge bleibt dem Gast wenig Wahl: Will er den Teller nicht unhöflich zurückgehen lassen, isst er, was kommt. Aufessen muss er laut Ilona Zubrod aber nicht. Es sei heute keine Schande mehr, etwas auf dem Teller liegen zu lassen.

Den ganzen Tag zu hungern, weil abends ein üppiges Mahl ansteht, ist nach Ansicht der Expertinnen kontraproduktiv. «Dann habe ich abends Heißhunger und esse viel mehr als eigentlich nötig», erklärt Ute Rost. Das Mittagessen muss sich also keiner verkneifen. Doch sollte dann mittags leichte Kost auf dem Tisch stehen.