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Accessoires fürs Bad: Klare Formen sind gefragt

Von Eva Neumann 10.09.2007, 07:06

Düsseldorf/dpa. - Je mehr sich das Bad vom reinen Funktionsraum zum Wohlfühlraum entwickelt, umso mehr Wert wird auf die Gesamtgestaltung gelegt. Dazu gehören auch die Accessoires.

Die Grundausstattung besteht aus Seifenspender oder -halter, einer Ablagemöglichkeit in der Dusche sowie Handtuchhalter oder -haken. Dazu kommen ein Papierrollenhalter, eine Bürstengarnitur und ein kleiner Mülleimer. Darüber hinaus sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt: Von Zahnputzbecherhaltern über Behälter für Kosmetiktücher bis hin zu Tabletts für die Badewanne ist alles zu haben.

Die gute alte Seifenschale gibt es immer noch: Originelle Keramiktiere lümmeln auf dem Waschbeckenrand, elegante Glasschalen hängen an der Wand. «Allerdings wird die Schale zunehmend vom Seifenspender verdrängt», sagt Carsten Croes vom Bäderbauer Paul Jacobs in Düsseldorf.

Ein ähnliches Schicksal droht den Handtuchhaltern, speziell den größeren Exemplaren. «Wer sein Bad saniert oder komplett neu gestaltet, braucht meist keinen größeren Handtuchhalter mehr, weil er sich heute in der Regel für einen Röhrenheizkörper entscheidet», sagt Eva Barth-Gillhaus vom Bundesverband für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur in Köln. Darauf werden Bade- und Duschhandtücher angenehm vorgewärmt.

Soll es doch ganz klassisch ein Handtuchhalter sein, sind laut Croes Modelle mit zwei Stangen die Favoriten. Die Stangen sind stabförmig oder eckig, über- oder nebeneinander angeordnet, manchmal sogar ausziehbar und lassen sich meist auseinander spreizen. «Für das kleine Handtuch nach dem Händewaschen sind im modernen Bad Ringe gern gesehen», hat Barth-Gillhaus beobachtet. Sie präsentieren sich geschlossen oder halb offen, kreisrund, oval oder auch eckig.

Im Zweifelsfall reicht neben dem Waschtisch aber auch ein einfacher, platzsparender Haken. Weitere Haken werden benötigt, wenn Bademäntel aufgehängt werden sollen. Sie finden sich in der Regel im Türbereich wieder. Praktisch sind Hakenleisten, die über das Türblatt gehängt werden.

In der Dusche sind korbartige Ablagen gefragt. Je nach Anzahl und Gewohnheiten der Nutzer reicht hier ein einziges Fach für die diversen Kosmetika und Utensilien meist nicht aus. Die Hersteller bieten deshalb Modelle mit zwei bis drei übereinander angeordneten Körben an. Besonders flexibel sind Körbe, die nicht in der Wand befestigt sind, sondern über die Duschabtrennung gehängt werden.

Vom Seifenspender bis zur Bürstengarnitur gibt es alle Bad-Accessoires im Baumarkt oder im Sanitärfachhandel, im Kaufhaus oder beim Designer, in den verschiedensten Materialien und Formen. «Insgesamt geht der Trend eindeutig zu klaren Formen in Metallausführungen», sagt Harald Schnur, Bad-Designer aus Stuttgart. Edelstahl ist zwar häufig zu sehen, weit häufiger verkauft wird jedoch nach Angaben der Fachhändler mit Chrom beschichtetes Messing.

«Im Hochpreissegment ist die Badgestaltung aus einem Guss angesagt: Sanitärkeramik, Armaturen und Accessoires müssen exakt passen und werden zusammen gekauft», sagt Schnur. Dann findet sich beispielsweise der Perlrand eines Armaturgriffes an der Schale der WC-Bürste wieder.

Solch ganzheitliches Design ist allerdings auch eine Preisfrage. «Der durchschnittliche Kunde übt bei Accessoires eher Zurückhaltung und kauft diese in der Regel im Nachhinein», beobachtet Günter Krämer, Verkaufsleiter bei der Firma Sanitär Sortimente in Saarbrücken. Das heißt nicht, dass das Zubehör dann nicht mehr zum bereits vorhandenen Bad passt. «Dann sollte man eine Accessoire-Serie wählen, welche eine weniger deutliche Formensprache spricht. Die Materialfarbe sollte jedoch mit der der übrigen Ausstattung übereinstimmen», rät Designer Schnur.

Mehr Probleme als die Gestaltung bereitet beim nachträglichen Kauf oft die Technik. «Zubehörteile mit Wandbefestigungen sind auch deshalb besonders beliebt, weil sie Platz sparen. Dann muss ich jedoch meist in die Fliesen oder Fugen bohren», warnt Eva Barth-Gillhaus. Das sieht nicht jeder Vermieter gern. Zudem arbeiten die Hersteller mit unterschiedlichen Lochabständen. Sind bereits Löcher vorhanden, so ist es schwierig, diese wieder zu treffen.

«Es gibt inzwischen auch Accessoires mit Klebebefestigung», sagt Bad-Designer Schnur. «Allerdings bekomme ich die später oft kaum noch von der Wand ab.» Alternativen sind freistehende Handtuchhalter und WC-Garnituren. Praktisch sind auch Teleskopstangen, an denen Körbe, Halterungen und Stangen übereinander aufgereiht werden.