ZDF-Zweiteiler ZDF-Zweiteiler: Fassaden für den Feuersturm

Pülzig/MZ. - Daran hat der Unternehmer aus Pülzig im Landkreis Anhalt Zerbst indes einen gehörigen Anteil. Seine Holzbaufirma war es, die die Kulissen für das zerstörte Dresden hergestellt hat.
Zwar konnten die meisten Szenen an Originalschauplätzen in Dresden gedreht werden, doch um das ganze Ausmaß der Zerstörung, die Wucht der Bomben, die lichterloh brennende Stadt möglichst realistisch darzustellen, griff die Produktionscrew auf die Kunst der Zimmerleute und Pyrotechniker zurück. Fast 700 Quadratmeter Fassaden fertigte die Volker Alt Holzbau GmbH für den Film, baute die Kulisse am Drehort auf und erlebte dann hautnah mit, wie ihr Werk der Zerstörung anheimfiel.
"Erst kam die Kettensäge für die Kleinarbeit, dann das Feuer", sagt Alt. "Vorher haben wir aber erst einmal ein zünftiges Richtfest gefeiert." Der Firmenchef erinnert sich an die Überraschung der Filmleute, als im Mai 2005 auf dem Gelände der ehemaligen belgischen Kaserne in Troisdorf-Spich bei Köln die bunten Richtkranz-Bänder über den Fassaden wehten. Dass die Kulissenwände samt Aufbauten den Filmanforderungen standhalten würden, hatten die Zimmerleute bereits vorab geprüft. Bis zu 3 000 Grad heiße Flammen ließen die Pyrotechniker im Dezember 2004 aus dem Fenster der Testfassade schlagen - und waren mit dem Ergebnis zufrieden. Die bemalten Gispkartonplatten über der Holzkonstruktion sollten zwar in Flammen stehen, doch keinesfalls verbrennen. Die Bauten hatten noch als Kulisse der zerstörten Stadt zu dienen. Auch die Statik der Konstruktion aus bis zu drei Meter breiten und 7,50 Meter hohen Elementen musste stimmen. Zum Eigengewicht kam noch die Last der vor Ort ergänzten plastischen Zierelemente sowie der Blechkästen hinzu, die zur Befeuerung hinter den Fensteröffnungen montiert wurden. "Auf dem freien Gelände des Drehortes hatten wir enorme Windlasten in die statischen Berechnungen einzubeziehen."
Volker Alt ist überzeugt, dass es den Filmemachern gelungen ist, ihrem eigenen Anspruch zu genügen. "Das ist wirklich ein Antikriegsfilm geworden." Dass sein Unternehmen im Abspann nicht namentlich genannt wird, ist für Volker Alt zwar ein kleiner Wermutstropfen, aber einer, den er angesichts des Ergebnisses durchaus verschmerzen kann. "Wir wissen, was wir beigetragen haben."
"Dresden": Teil 2, Montag um 20.15 Uhr im ZDF