Yvonne Catterfeld spielt Romy Schneider
Berlin/dpa. - Die Schauspielerin und Sängerin Yvonne Catterfeld soll Romy Schneider (1938-1982) in dem neuen deutsch-französischen Filmprojekt «Eine Frau wie Romy» verkörpern.
Das teilten der Regisseur Josef Rusnak und der französische Produzent Raymond Danon («Die Spaziergängerin von Sans-Souci») am Dienstag in Berlin mit, «nachdem wir in halb Europa gecastet haben». Der Film soll im Herbst 2009 in die Kinos kommen. Romys Tochter Sarah und ihr Ex-Mann Daniel Biasini seien mit der Besetzung einverstanden, hieß es auf der Pressekonferenz.
Biasini war nach Berlin gekommen, zeigte sich aber nicht auf dem Podium. «Er ist scheu und hat auch schlechte Erfahrungen mit der Presse gemacht», hieß es dazu. Sarah selbst habe es immer abgelehnt, ihre Mutter auf der Leinwand zu verkörpern. «Sie hat bisher ein Leben lang versucht, aus dem Schatten ihrer Mutter herauszutreten», sagte der deutsche Produzent Alexander Welbat. Der Zufall wollte es, dass zur gleichen Zeit, als die Entscheidung für die Besetzung in dem Romy-Film bekanntgegeben wurde, Romys Partner in den berühmen «Sissi»-Filmen, Karlheinz Böhm, auf der Berlinale war.
Catterfeld («Unterwegs», «Gute Zeiten, schlechte Zeiten»), die durch Fernsehserien bekanntgeworden war, zeigte sich überglücklich und sprach von einer Lebensaufgabe. «Ich werde mein Bestes geben und Romy alles zur Verfügung stellen, was ich habe», sagte die in Erfurt geborene 28 Jahre alte Schauspielerin. Ihr seien die Tränen gekommen als sie gehört habe, dass Biasini einverstanden ist und gesagt habe, er hätte bei den Probeaufnahmen mit ihr eine «Gänsehaut» bekommen.
«Ich will keinen Mythos zerstören und keine Kopie sein. Romy war eine Frau, die alles gegeben hat, in der Liebe und im Beruf, sie hat sich verausgabt. Auf jeden Fall war sie eine Frau, die das Leben geliebt hat trotz aller Schicksalsschläge.» Ein Jahr vor ihrem Tod hatte Romy Schneider 1981 ihren Sohn David bei einem tragischen Unglücksfall verloren.
Regisseur Rusnak («The Thirteenth Floor») plant ein «Sitten- und Zeitgemälde», wie er in Berlin sagte. «Wir wollen Romy nicht kopieren, es wird nur eine Annäherung geben können. Aber es ist auch der ehrgeizige Versuch, das Herz und die Seele Romy Schneiders wieder zum Leben zu erwecken.» Produzent Welbat meinte, Romy werde in Deutschland «eher tragisch» wahrgenommen, während die Franzosen sie «mehr mit verliebten Augen sehen».
Produzent Danon verband eine jahrelange Freundschaft mit Romy Schneider, mit der er acht Filme produziert hat. Grundsätzlich gilt für das Projekt, wie betont wurde, dass die Nationalität des historischen Vorbildes der Nationalität des Schauspielers entsprechen soll. Das gelte auch für die Besetzung einer Mutter wie Magda Schneider, eines «Daddys» wie Herbert Blatzheim oder eines Deutschen wie Harry Meyen, Berliner Schauspieler und Theaterregisseur und Ex- Mann Romys, der sich das Leben nahm.