Xavier Naidoo nicht beim ESC 2016 Xavier Naidoo nicht beim ESC 2016: Naidoos Nominierung war von Anfang an instinktlos

Xavier Naidoo sollte für Deutschland singen. Jetzt soll er nicht mehr für Deutschland singen. So schnell geht das. Und es gibt es auch eine schöne Begründung dafür, dass Naidoo doch nicht zum ESC darf: „Die Wucht der Reaktionen hat uns überrascht“, sagt Thomas Schreiber, der ARD-Unterhaltungskoordinator (was für ein toller Titel übrigens). Hat uns überrascht?
Da kann man nur fragen: Werden Unterhaltungskoordinatoren bei der ARD tiefgefroren und alle paar Jahre wieder aufgetaut, so dass sie das überrascht, was alle im Land über Naidoo wissen. Dass sie wirklich glauben konnten, Naidoo würde das Land nicht spalten?
Das ist doch eher das Überraschende, dass die Fernsehleute sich im Nachhinein dummstellen und so tun, als wüssten sie nicht, wie gerne Xavier Naidoo in den vergangenen Jahren auf einem ganz besonderen Weg gegangen ist. Diese Nominierung war instinktlos, von Anfang an. Aber was jetzt geschieht, ist eigentlich noch abenteuerlicher. Da merken die öffentlich-rechtlichen Fernsehmacher, dass ihre Wahl eine seltsame war, da bekommen sie Widerstand aus allen Netzwerken – und sagen: Na, dann fährt er halt nicht. Sie fallen einfach um. Lassen Naidoo allein.
Man kann ja von Xavier Naidoo halten, was man will, aber wenn man von der ARD so schnell entsorgt wird, haben die Fernsehleute nicht nur Unterhaltungs- sondern vor allem Haltungsprobleme. In der Hand von deutschen Unterhaltungskoordinatoren möchte man jedenfalls nicht sein.
