Wiederaufbau von Schloss Herrenhausen beschlossen
Hannover/dpa. - Nach jahrzehntelanger Diskussion gibt es grünes Licht für den Wiederaufbau von Schloss Herrenhausen in Hannover. Die VolkswagenStiftung will das Gebäude mit historischer Fassade rekonstruieren und innen als modernes Tagungszentrum ausbauen.
Die Landeshauptstadt überlasse der Stiftung das Grundstück in den barocken Herrenhäuser Gärten im Erbbaurecht auf 99 Jahre kostenfrei, sagte Bürgermeister Stephan Weil (SPD). «Für Hannover ist es ein großer Wurf.» Der Wiederaufbau der Sommerresidenz der Welfen soll 20 Millionen Euro kosten und etwa im Jahr 2012 vollendet sein.
Die VolkswagenStiftung als Bauherrin und spätere Eigentümerin ist die größte deutsche Wissenschaftsstiftung. Sie verfügt derzeit über ein Kapital von gut 2,4 Milliarden Euro. Anders als ihr Name suggeriert, ist sie keine Unternehmensstiftung. Sie entstand nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich Niedersachsen und der Bund darauf einigten, das VW-Werk - aufgrund unklarer Besitzverhältnisse - in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Aus dem Erlös wurde die Stiftung gegründet.
Nach Auskunft des Generalsekretärs der Stiftung, Wilhelm Krull, ist eine Rekonstruktion des klassizistischen Schlossgebäudes des Hofbaumeisters Georg Ludwig Laves vorgesehen. Darüber hinaus sei ein unterirdischer Hörsaal mit 250 Plätzen unter dem Ehrenhof geplant. Das Schloss war 1943 durch Luftangriffe fast vollständig zerstört werden. Bereits nach dem Krieg gab es Bestrebungen, das Gebäude wiederaufzubauen. Diese scheiterten allerdings aus finanziellen Gründen.