Weimar Weimar: Paul Maenz zieht moderne Kunst aus Klassik Stiftung ab

Weimar/dpa. - DieLeihgaben gingen Ende 2005 an ihn zurück. Der Kunstliebhaber hatteder Stiftung Konzeptionslosigkeit für das im Kulturstadtjahr 1999eröffnete und sanierte Museum vorgeworfen. 1994 hatte er dendamaligen Kunstsammlungen 780 Werke aus seiner internationalenKunstsammlung des 20. Jahrhunderts gegeben.
Jeweils die Hälfte der Arbeiten wurden mit Hilfe des Landes undder Stadt Weimar gekauft oder sind eine Schenkung von Maenz. Dieandere Hälfte sind Leihgaben, die nun zurück nach Berlin gehen. Diegroße Freitreppen-Skulptur «Großer Geist» von Thomas Schütte bleibtdem Neuen Museum - im Tausch gegen ein anderes Werk aus der SammlungPaul Maenz - erhalten.
Maenz hatte seinen Rückzug aus Weimar bereits im Vorjahrangekündigt und die Verträge fristgerecht zum 31. Oktober 2005gekündigt. Seiner Meinung nach sollte das Museum ein Haus fürGegenwartskunst sein, für das seine Sammlung den Grundstock bildensollte. Dieses Vorhaben sei mit der Fusion der Kunstsammlungen mitder Klassikerstiftung aufgegeben worden, hatte er kritisiert. 1999zählte das Haus rund 50 000 Besucher, 2003 waren es lediglich 4000.
Das im Juni 2005 vorgestellte Strukturgutachten für die KlassikStiftung hatte mit Nachdruck empfohlen, Verhandlungen mit Maenz zumVerbleib der Dauerleihgaben im Weimar aufzunehmen. Der Vorsitzendedes Stiftungsrates der Klassik Stiftung Weimar, Prof. Dr. JensGoebel, hatte Situation und Perspektiven für Weimar mit Maenz inBerlin erörtert. Dauerhaft in Weimar verblieben dagegen die Ankäufeund Schenkungen.
Stiftungspräsident Hellmut Seemann sagte, die Klassik StiftungWeimar verfüge nunmehr über einen Grundstock von 70 Bildern undObjekten, 100 ausgewählten Handzeichnungen verschiedener Künstler und70 Werkzeichnungen von Jiri Georg Dokoupil. Sie ermöglichtenunterschiedliche Ausstellungsprojekte im Neuen Museum und anderenOrten. Maenz habe erklärt, die Projekte der Stiftung in Weimar, wannimmer dies gewünscht werde, durch Leihgaben aus seinem Besitz zuunterstützen.