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TV-Tipp Zwischen Idylle und Cannabis: „Friesland - Bis aufs Blut“

Im 13. Friesland-Krimi wird eine Meeresbiologin ermordet und bald steht die Kleinstadt Kopf. Die Filmreihe ist bekannt für schräge Typen und kann damit erneut überzeugen.

Von Johannes von der Gathen, dpa 01.05.2023, 12:45
Süher Özlügül (Sophie Dal, l.), Kriminalhauptkommissar Brockhorst (Felix Vörtler, M.) und Henk Cassens (Maxim Mehmet, r.) beobachten eine Situation vom Deich aus.
Süher Özlügül (Sophie Dal, l.), Kriminalhauptkommissar Brockhorst (Felix Vörtler, M.) und Henk Cassens (Maxim Mehmet, r.) beobachten eine Situation vom Deich aus. Willi Weber/ZDF/dpa

Leer - Verschwörungstheorien und flächendeckende Überwachung sind im 13. Krimi der ZDF-Reihe „Friesland“ die Themen. Der vor Jahren von seinem Arbeitgeber geschasste Ingenieur Hanno Schlüter (Alexander Beyer) fühlt sich von der ganzen Welt verfolgt.

Als der Eigenbrötler die beiden Ermittler Henk Cassens (Maxim Mehmet) und Süher Özlügül (Sophie Dal) wegen eines angeblichen Einbruchs alarmiert, und beide nichts finden, halten sie Schlüter für einen Spinner. Doch dann wird dessen Ehefrau Femke, eine Meeresbiologin, ermordet. Und bald gerät der scheinbar paranoide Ehemann in Verdacht.

Der am 23. Oktober 2021 auf dem Sendeplatz der ZDF-Samstagskrimis erstmals ausgestrahlte Krimi „Friesland - Bis aufs Blut“ wird am Mittwoch zur besten Sendezeit wiederholt (3.5., 20.15 Uhr).

Die „Friesland“-Reihe ist bekannt für schräge Typen. Die Krimikomödien aus dem hohen Norden haben sich ihren Ruf als skurrile Sittenbilder hart erarbeitet. Aber es geht nie nur um Nonsens in den teils sehr verwickelten Fällen aus dem ostfriesischen Leer. Oft gelingen auch vielsagende Einblicke in die Abgründe einer scheinbar harmlosen Kleinstadtidylle.

Überwachung sorgt für Ärger und Erleichterung

Henks und Sühers opportunistischer Vorgesetzter Brockhorst (Felix Vörtler) erklärt den heiklen Fall prompt zur Chefsache und verdonnert seine Untergebenen dazu, in der ganzen Stadt Überwachungskameras zu installieren. Auch vor der Haustür des Bestatters Wolfgang Habedank (Holger Stockhaus), der das Ganze gar nicht lustig findet.

Der schräge Vogel hat sich gerade eine Cannabis-Kultur im Keller aufgebaut. Er will zusammen mit dem windigen Investor Gerald Boje (Michael Pink) weiter expandieren. Habedanks Motto: „Ein guter Bestatter hat für alles eine Lösung.“

Derweil bemüht sich die eher unscheinbare Aushilfs-Apothekerin Melanie Harms (Tina Pfurr), etwas zur Aufklärung des Mordes beizutragen. Und nimmt der überforderten Polizei die Arbeit ab.

Schon bald tummeln sich eine ganze Reihe von Verdächtigen in den malerischen Gassen von Leer. Was hat Linda Sjöberg (Mersiha Husagic), die junge Kollegin der Ermordeten, zu verbergen? Ihr Ehrgeiz scheint grenzenlos zu sein, und Zeit für einen Flirt mit Polizist Henk hat sie auch noch. Da spazieren die beiden dann durchs Watt und philosophieren über den Wattwurm und wie man dieses Tierchen zur Energiegewinnung nutzen könnte. Viel näher kommen die beiden sich nicht, da ist dann Henks Kollegin Süher vor.

Fazit

Es ist ein charmantes Ensemble, das Regisseur Thomas Durchschlag geschickt dirigiert. Unscheinbare Nebenfiguren tragen maßgeblich zur Lösung des Falls bei, während die hauptamtlichen Ermittler ihre kleinen Eitelkeiten pflegen. „Friesland“ bietet gute Krimi-Unterhaltung, und will auch gar nicht viel mehr.