TV-Tipp „Zu neuen Ufern“: Die tote Polizistin und der Dealer
Nach einer Drogenrazzia stirbt eine junge Polizistin. Sie ist in einen Steinbruch gestürzt. Ein Unfall, sagen die Ermittler. Ihre Tante bezweifelt das. Ein spannender Arte-Krimi.

Linz - Vertuschung bei der österreichischen Polizei? Ein geflüchteter Dealer, drei Todesfälle und verschwundene Beweisstücke. Nach einem Einsatz ist der junge tschechische Polizist Stani überzeugt, dass bei den Ermittlungen etwas nicht sauber gelaufen ist. Weil unter den beiden Toten seine österreichische Kollegin und Freundin Johanna ist, recherchiert er heimlich. Hilfe bekommt er von Johannas Patin Grete, einer pensionierten Polizistin.
Der Arte-Film „Zu neuen Ufern“ sticht positiv heraus aus der Vielzahl an abendlichen Fernsehkrimis - spannend erzählt, stets ein wenig grotesk und am Ende ein Drama. Zu sehen an diesem Freitag (28. April) um 20.15 Uhr.
Razzia im Drogenmilieu
Die Nachwuchs-Polizistin Johanna (Marlene Hauser) ist ehrgeizig und will bei ihrem ersten größeren Einsatz alles richtig machen. Bei einer Razzia im Drogenmilieu nimmt sie mit Kollegen einen Drogendealer fest. An ihrer Seite: ihr Freund Stani (Leonard Stirsky Hädler). Als das verliebte Paar einen Augenblick unaufmerksam ist, verschwindet der Dealer (Denis Safarik), den alle nur „Der Sizilianer“ nennen, aus dem Polizeiwagen. Kurz darauf liegt Johanna tot im nahen Steinbruch.
Bei der Trauerfeier bittet Stani ihre Patentante Grete (Maria Hofstätter) um Unterstützung. Auch der „Sizilianer“ ist tot - eine Überdosis Heroin. Stani ist sich sicher, dass der Mann sich die Drogen nicht selbst gespritzt hat. Es muss Mord gewesen sein.
Grete ist in Pension und verbringt ihre freie Zeit mit Puzzle und Bingo. Ab und an besucht sie einen alten Seefahrer im Pflegeheim. Richtig erfüllt sie das alles nicht. Als sie vom Tod ihrer Patentochter hört, besucht sie einen ehemaligen Kollegen. Das sei ein Unglück gewesen, beteuert der. „Da war keiner schuld. Die Kollegen haben das genau untersucht.“
Ein ungleiches Duo
Grete macht sich auf den Weg nach Tschechien. Dort findet sie Unterschlupf bei Stani. Das ungleiche Duo stößt auf zahlreiche Ungereimtheiten. Ihr Vertrauen in die Polizeiarbeit - auf tschechischer und auf österreichischer Seite - schwindet. Hat der „Sizilianer“ Johanna in den Abgrund gestoßen? Doch wie hat der Dealer sich befreien können? Dabei muss ihm jemand geholfen haben. Und wo sind die Drogen, die die Polizei bei seiner Festnahme sichergestellt hat? Als ein Polizist erschossen wird, gerät Grete unter Verdacht.
„Zu neuen Ufern“ ist ein neuer Teil der „Landkrimi“-Reihe. Nach „Der Tote am Teich“ (2015) und „Der Tote im See“ (2017) inszeniert Regisseur und Autor Nikolaus Leytner einen Kriminalfall, hinter dem letztlich ein Drama steht.