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Tatort-Vorschau Tatort-Vorschau: Til Schweigers "Tschiller - Off Duty" kommt im Fernsehen

Von Anne Burgmer 08.07.2018, 09:41
Til Schweiger als deutscher James Bond.
Til Schweiger als deutscher James Bond. NDR Presse und Information

So richtig gut lief es ja für Til Schweiger in seinem ersten Kino-„Tatort“ nicht. Nur rund 280.000 Besucher wollten den Film sehen. Jetzt zeigt die ARD den Film erstmals im Free TV (Sonntag, 20.15 Uhr, Das Erste). Das ist allerdings ein Termin, der dem Filmstar so gar nicht gefällt.

In der Sommerferienzeit gelten TV-Premieren wegen der insgesamt niedrigeren Einschaltquoten als schwierig. „Bitter“ nannte Schweiger in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ die Entscheidung für den Sendeplatz. „Ich weiß, wie das jetzt ausgeht: Der Film wird vielleicht drei oder vier Millionen Zuschauer machen, und dann schreiben alle: Der Tatort ist im Kino gefloppt, jetzt floppt er auch im Fernsehen“, sagte Schweiger.

ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber verwies darauf, dass der 130-minütige Streifen nur an einem Sonntagabend ohne „Anne Will“ gezeigt werden könne. „Im Übrigen ist der Sonntag nach dem WM-Viertelfinale kein ganz schlechter Platz.“ Die Stimmung zwischen Schweiger und der ARD war schon immer eher angespannt, nun scheinen sich die Gräben zu vertiefen.

Til Schweiger als deutscher James Bond

„Tschiller – Off Duty“ erzählt in mehr als zwei Stunden die Story des harten Hamburger Cops Nick Tschiller weiter. Nach seinen Alleingängen im Zusammenhang mit dem Ausbruchsversuch seines Erzfeindes Firat Astan und der Ermordung seiner Exfrau wurde der LKA-Ermittler für eine Weile außer Dienst gesetzt.

Doch ruhiger wird es für ihn nicht, denn seine Tochter Lenny (Schweigers Tochter Luna) verschwindet. Sie hat sich auf den Weg nach Istanbul gemacht, um Astan zu töten. Als Tschiller ihr Handy in der Türkei ortet, macht er sich auf den Weg, um sie zurückzuholen. Höchste Zeit, denn Lenny hatte dann doch nicht den Mut abzudrücken. Stattdessen gerät sie in die Fänger russischer Gangster, die sie nach Moskau verschleppen.

Nicht kleckern, sondern klotzen ist das Motto dieses aufgeblasenen Spielfilms. Vermutlich würde Til Schweiger gerne als eine Art deutscher James Bond wahrgenommen. Doch die Handlung ist extrem konstruiert und vollkommen sinnfrei, der Film ist viel zu lang und ermüdet durch eine Aneinanderreihung wilder Ballerszenen. Vielleicht fühlt sich gut unterhalten, wer den Kopf ausschaltet und auf wilde Action steht, alle andere dürften sich mit „Off Duty“ schwer tun. Aber immerhin sorgt Fahri Yardim als Tschillers Freund und Kollege Yalcin Gümer für einige selbstironische Momente.

Til Schweiger als deutscher James Bond.
Til Schweiger als deutscher James Bond.
NDR Presse und Information