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"Tatort"-Vorschau "Tatort"-Vorschau: Das "Taxi nach Leipzig" fährt wieder in der Jubiläumsfolge

Von Anne Burgmer 13.11.2016, 14:31
Florian Bartholomäi spielt in der 1000. Folge Rainald Klapproth.
Florian Bartholomäi spielt in der 1000. Folge Rainald Klapproth. NDR Presse und Information

Köln - Mit diesem „Tatort“ schließt sich ein Kreis. „Taxi nach Leipzig“ hieß die erste Folge der ARD-Reihe, die 1970 ausgestrahlt wurde. „Taxi nach Leipzig“ heißt auch die 1000. Folge. Und weil der Jubiläumsfall natürlich etwas Besonderes werden soll, dürfen gleich zwei Kommissare ran. Das ist zwar keine Premiere, bietet aber gute Möglichkeiten. Denn  Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Klaus Borowski (Axel Milberg) haben außer ihrem Beruf nicht viel gemeinsam, müssen sich aber gemeinsam aus einer lebensbedrohlichen Situation befreien.

Furtwängler und Milberg gemeinsam in lebensbedrohlicher Situation

Sie haben eine Fortbildung über Deeskalationsstrategien besucht – bei der sie leider nicht besonders aufmerksam zugehört haben. Lindholm will zu einer ihrer Affären, Borowski flieht vor einem alternden Kollegen, der ihn schon den ganzen Tag nervt. Sie teilen sich ein Taxi zum Bahnhof, auch Borowskis anstrengender Kollege ist dabei. Als dieser den Taxifahrer Rainald Klapproth (Florian Bartholomäi) mehrfach auffordert, sich anzuschnallen, bricht dieser dem Polizisten das Genick.

Die Zuschauer wissen zu diesem Zeitpunkt schon, dass der junge Mann ein wandelndes Pulverfass ist.

Fahrt mit Leiche im Kofferraum

Der ehemalige Elitesoldat Rainald, der von einem missglückten Einsatz in Afghanistan traumatisiert ist, will noch einmal seine Ex-Freundin sehen. Diese hatte ihm am Telefon offenbart, dass sie Rainalds ehemaligen Vorgesetzen heiraten wird. Ausgerechnet den Mann, der verantwortlich war, dass Rainald im Einsatz eine Familie tötete. Mit dem Toten im Kofferraum und zwei gefesselten Kommissaren auf der Rückbank fahren sie Richtung Leipzig.

Regie führt Grimme-Preisträger Alexander Adolph

Für Buch und Regie ist Alexander Adolph verantwortlich, der als Autor des „Tatort“-Krimis „Im freien Fall“ (1997) den Grimme-Preis erhielt. Der Münchner Fernsehmacher sorgt für die erste Zusammenarbeit der beiden so unterschiedlichen Kommissare. Und er führt innere Monologe ein – man hört, was Geiselnehmer und Opfer denken und fühlen. Als kleine Verbeugung vor dem ersten „Tatort“ gibt es kurze Wiedersehen mit Mitwirkenden von einst. So sind Günter Lamprecht und Hans Peter Hallwachs dabei, ebenso Karin Anselm, die ab 1981 als Hanne Wiegand ermittelte. Friedhelm Werremeier, Autor des ersten „Tatort“, markiert einen wortlosen Kneipengast.

1000.Folge aus drei verschiedenen Perspektiven

Wechselnd aus den Perspektiven der drei Hauptdarsteller erzählt dieser „Tatort“ seine Geschichte. Und es zeigt sich schnell, dass Lindholm und Borowski mit ihren „Wir können doch über alles reden“-Versuchen nicht weit kommen. Denn der ehemalige KSK-Soldat ist selbst psychologisch geschult und spielt grausame Spielchen mit den beiden. Es ist dem großartigen Florian Bartholomäi zu verdanken, dass der Zuschauer dennoch mit dem Täter mitfiebert. Der Film kann zwar nicht durchgängig die Spannung halten, aber das Zusammenspiel der drei Hauptfiguren macht den Film dennoch sehenswert.

Auszug aus dem ersten Tatort: Aus der Fassung gebracht von den bohrenden Fragen des Hauptkommissars Trimmel (Walter Richter, rechts), greift Erich Landsberger (Paul Albert Krumm) zur Pistole. Im „Jubiläums“-Taxi sind zwei ganz verschiedene Kommissare unterwegs.
Auszug aus dem ersten Tatort: Aus der Fassung gebracht von den bohrenden Fragen des Hauptkommissars Trimmel (Walter Richter, rechts), greift Erich Landsberger (Paul Albert Krumm) zur Pistole. Im „Jubiläums“-Taxi sind zwei ganz verschiedene Kommissare unterwegs.
NDR Presse und Information