"Tatort - Meta" "Tatort: Meta" führt Berliner Ermittler auf die Berlinale

Film im Film im Film: Selten war der Titel eines „Tatorts“ passender gewählt als beim neuen Berliner Fall „Meta“. Und auch der Sendetermin ist perfekt. Denn während in Berlin die Berlinale läuft, sind auch die beiden Ermittler Robert Karow (Mark Waschke) und Nina Rubin (Meret Becker) auf dem Filmfestival unterwegs.
Sie haben guten Grund dazu: Ihnen wurde der abgeschnittene Finger einer jungen Prostituierten zugeschickt. Kurz darauf finden sie auch die Leiche der Jugendlichen, die schon seit einem Jahr in einem Lagerraum liegt. Durch den Absender des Pakets stoßen sie auf die Filmfirma Meta, deren bisher einziger Film „Meta“ gerade auf der Berlinale Premiere feiert. Und dieser Film erzählt vom Mord an einer jungen Prostituierten, deren abgeschnittener Finger der Polizei zugeschickt wird. Den Drehbuchautor Peter Koteas (Simon Schwarz) können sie allerdings nicht mehr befragen, denn der hat sich das Leben genommen.
Mit viel Freude von Metaebene zu Metaebene
Für Rubin scheint der Fall damit erledigt, denn dass Koteas die junge Frau getötet hatte, steht außer Frage. Doch Karow lässt das Ganze keine Ruhe. Für ihn ist der Film eine Schnitzeljagd zur Aufdeckung einer großen Verschwörung. Es geht um Kinderprostitution und die „Organisation Gehlen“, eine Vorläuferin des späteren BND, die hauptsächlich aus Alt-Nazis bestand. Koteas scheint darauf hindeuten zu wollen, dass sie noch heute agiert – und dass er die junge Frau nur unter Zwang tötete und nun die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen will.
Drehbuchautor Erol Yesikaya turnt in seinem Krimi (Regie: Sebastian Marka) mit viel Freude von einer Metaebene zur nächsten, lässt die Kommissare am Film im Film verzweifeln, baut Bezüge zu „Taxi Driver“ ein und lässt hinter all dem Geschehen eine große Verschwörung stehen. Das ist zwar alles ziemlich an den Haaren herbeigezogen, in sich aber schlüssig erzählt. Vor allem macht dieser „Tatort“ durch sein Spiel mit Realität und Fiktion einfach Spaß.