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Kritik zur "Tatort"-Wiederholung Tatort-Kritik: Für die Kommissar Ivo Batic und Franz Leitmayr ist der Tod ständiger Begleiter

Von Anne Burgmer 24.03.2019, 20:45
Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) streiten im Krankenhaus.
Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) streiten im Krankenhaus. Bayerischer Rundfunk

Der Fall

Ein Jahr war es im Film her, dass Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) die Suche nach dem Mörder von Ben Schröder einstellen mussten. Ein Fall, der die Münchner Kommissare mitgenommen hatte, weil der Mord an dem Familienvater ohne jedes erkennbare Motiv geschehen war. Doch nun schlug der Täter erneut zu – und konnte schnell gefasst werden. Der Fall schien schon gelöst, doch bei einem Transport des Gefangenen, den die beiden begleiteten, ging alles schief. Am Ende gab es drei Tote.

Die Auflösung

Lange Zeit sah es aus, als wäre Batics Karriere mit diesem Fall beendet. Mit seiner Waffe waren sowohl die Polizisten als auch der Mörder getötet worden. Die Untersuchungskommission war sicher, dass er Schröders Ehefrau Ayumi rächen wollte, der er sich sehr verbunden fühlte. Und in der Tat setzte er alles daran, sie zu schützen.

„Tatorte“ gibt es viele: klassisch, experimentell, spannend oder doch eher langweilig? In unserer Vorschau erfahren Sie immer bereits ab Samstag, wie der kommende „Tatort“ werden wird.

Direkt im Anschluss an jede Sendung am Sonntagabend folgt dann unsere „Tatort“-Kritik.

Doch es war anders als gedacht. Nicht er, sondern sie hatte abgedrückt. Sie hatte die beiden Polizisten bestochen, weil sie eine Gelegenheit wollte, den Mörder ihres Mannes zu fragen, was ihn zu der Tat getrieben hatte. Dann liefen die Dinge aus dem Ruder.

Die Kommissare

In der ersten Szene des Films humpelte der verletzte Leitmayr über einen Krankenhausflur, sein Kollege lag gar im Koma. Den beiden desillusionierten Kommissaren bei ihrem Kampf miteinander und den Schattenseiten ihres Berufes zuzusehen, war beinahe anrührend. Sie sind ja schon ziemlich lange dabei, laufen aber in jüngster Vergangenheit zu Hochform auf.

Beruf des Kommissars „ein einziger Fehler“

So viel Resignation, kollegiale Nähe und Verletzlichkeit war selten. Sie haben eben nur sich und ihre Arbeit – und die besteht nur aus Leid und Schmerz. „Unser Beruf ist ein einziger großer Fehler. Keine Frau, kein Leben. Der Tod ist unser ganzes Leben“, resümierte Batic im Krankenbett. „Wenn es sein muss, schiebe ich dich im Rollstuhl zum nächsten Tatort“, entgegnete Leitmayr. Und bestätigt ihn damit nur.

Fazit

In Rückblenden erzählte Regisseur Philip Koch, wie es zu den Ereignissen kam. Der Film erwischte einen guten Start, verlor sich dann aber zum Teil in seiner Erzählweise. Die Szenen vor der Untersuchungskommission hätte es zum Beispiel nicht gebraucht. Die Drehbuchautoren Holger Joos und Erol Yesilkaya füllten die Leerstelle des Täters aus dem Vorgängerfilm mit dem Abziehbild eines psychopathischen Killers, den Gerhard Liebmann entsprechend widerlich anlegte.

Batic und Leitmayr sehenswertes Ermittler-Duo

Die Fortsetzung von „Die Wahrheit“ entwickelte nicht ganz die Kraft des Vorgängers, war aber vor allem des Ermittler-Duos sehenswert. Wenn die beiden so stark weitermachen, müssen Batic und Leitmayr nicht fürchten, frühzeitig in Rente geschickt zu werden.