"Tatort"-Kritik "Tatort"-Kritik: Die Spannung fehlt aber die Chemie im neuen Team stimmt

Im Schwarzwald, nahe einer kleinen Siedlung, wurde ein totes Mädchen gefunden. Es wurde aus nächster Nähe erschossen. Einer der beiden Freunde, mit denen sie unterwegs war, war nicht aufzufinden, der andere hüllte sich in Schweigen. Den beiden Ermittler Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) blieb nur ein mit Pistolen und Gewehren gefüllter Koffer, den sie in der Nähe der Leiche gefunden hatten, als Anhaltspunkt.
Die Auflösung
Kein Mord, sondern ein tragisches Unglück führte zu Friedas Tod. Ihr Freund Linus hatte das Mädchen beim Spielen erschossen. Die Waffen im Wald versteckt hatte Pauls Vater Klaus, der sie im Darknet verkaufen wollte, um die schwierige Finanzsituation der Familie aufzubessern.
Die neuen Ermittler
„Goldbach“ (Regie: Robert Thalheim) war der erste Fall des neuen SWR-Duos. Autor Bernd Lange ließ die Ermittler als eingespieltes Team ohne größere Spannungen auftreten, so blieb mehr Zeit für den Fall. Und wohl niemand vermisste Harald Schmidt, der erst mit viel Wirbel als neue „Tatort“-Kraft angekündigt worden war, dann aber doch einen Rückzieher machte.
Fazit
Draußen ist es Herbst, im ersten „Tatort“ aus dem Schwarzwald war Winter. Verschneit waren Wälder und Wiesen, und jede Einstellung von Kameramann Andreas Schäufauer machte deutlich, dass es bei den Fällen des neuen Ermittlerduos nicht um pulsierendes Stadtleben, sondern Verbrechen in ländlicher Idylle gehen wird. Interessant war es zu beobachten, wie das Beziehungsgeflecht der drei Familien, die aus der Stadt aufs Land gezogen waren, um ihren Kindern eine unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen, aufgezeigt wurde.
Nach und nach wurde deutlich, dass die scheinbar heile Welt der Familien bei näherem Hinsehen keinen Bestand hat. Das alles wurde unaufgeregt, aber leider auch ziemlich behäbig erzählt, Spannung kam so zu selten auf. Dennoch gefielen die ruhige Erzählweise und auch das neue Team, bei dem die Chemie stimmt, machte Hoffnung, dass da noch Luft nach oben ist.