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"Glück allein" "Tatort: Glück allein" in der ARD: Wiener Krimi erinnert an Fall Heinz-Christian Strache

Von Anne Burgmer 31.05.2019, 20:42
Kommissar Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) verhöhrt die ukrainische Geschäftsfrau Natalia Petrenko (Dorka Gryllus).
Kommissar Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) verhöhrt die ukrainische Geschäftsfrau Natalia Petrenko (Dorka Gryllus). ARD Degeto/Programmplanung und P

Köln - Im Haus des Politikers Raoul Ladurner (Cornelius Obonya) werden die blutüberströmte Leiche seiner Frau und seine schwer verletzte Tochter gefunden. Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) sind sicher, dass mehr hinter dem Fall stecken muss als ein aus dem Ruder gelaufener Einbruch. Denn der österreichische Innenminister hat persönlich ihren Chef angewiesen, sie von dem Fall fernzuhalten.

Und Kollegin Julia Soraperra (Gerti Drassl), die stattdessen ermitteln soll, wirkt überfordert - und scheint selbst irgendwie mit in dieser Geschichte zu hängen. Und welche Rolle spielt die ukrainische Geschäftsfrau, der Ladurner in einem Untersuchungsausschuss auf die Pelle rückt. Wollte sie den Politiker, der sich als großer Korruptionsaufklärer und „selbst ernannte Reinigungskraft der Nation“ (Eisner)  inszeniert, umbringen lassen?

Zu konstruiert und abseitig, aber tolle Darsteller

Das Wiener „Tatort“-Duo ist schon häufiger mal mit der großen Politik aneinander geraten. So auch in „Glück allein“. Korrupte Politiker, zwielichtige Geschäfte mit osteuropäischen Geschäftsfrauen - Eigentlich müsste der neuer Wiener „Tatort“ wie ein unverhoffter Kommentar zur Affäre rund um den früheren österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache wirken. Doch der Fall ist zu konstruiert und abseitig, um solche Parallelen zu erlauben. Man findet als Zuschauer nicht rein in die Geschichte.

„Tatorte“ gibt es viele: klassisch, experimentell, spannend oder doch eher langweilig? In unserer Vorschau erfahren Sie immer bereits ab Samstag, wie der kommende „Tatort“ werden wird.

Direkt im Anschluss an jede Sendung am Sonntagabend folgt dann unsere „Tatort“-Kritik.

Dass „Glück allein“ dennoch kein Reinfall ist, haben die Österreicher einmal mehr den tollen Darstellern zu verdanken. Autor Uli Brée und Regisseurin Catalina Morina können sich dabei auf das stets sehenswerte Zusammenspiel von Krassnitzer und Neuhauser verlassen und auch die anderen Rollen sind sehr gut besetzt –vor allem Gerti Drassl und Cornelius Obonya überzeugen.