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So wird der neue Franken-"Tatort" "Tatort: Die Nacht gehört dir": Blasse Figuren mit Frühlingsgefühlen

Von Florian Teichert 29.02.2020, 20:43
Kriminalhauptkommissare Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel)
Kriminalhauptkommissare Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) Hager Moss Film/BR/ARD

Köln - Der kommende Franken-Tatort erscheint diesmal in ziemlich viel Sonnenlicht. Denn die beiden Kommissare Voss und Ringelhahn ermitteln im Wonnemonat Mai. Frühlingsgefühle pur sind also angesagt. Doch schon bald müssen sie an einem mysteriösen Mordfall rätseln.

Der Mord an der adretten und erfolgreichen Geschäftsfrau Babs Sprenger (Anna Tenta) wird zunächst scheinbar schnell aufgeklärt. Denn Sprengers Arbeitskollegin Theresa Hein (Anja Schneider) stach mit dem scharfen Sushi-Messer zu und gesteht nun ohne jeglichen Widerstand die Tat. Voss und Ringelhahn trauen dem Braten allerdings nicht so ganz.

Der verliebte Kommissar weiß es besser

Nach einigen Recherchen stellt sich heraus, dass Sprenger vor allem in Online-Portalen auf der Suche nach zwangloser Liebe war und dabei mehrere Männerbekanntschaften gemacht hat. Vor allem der selbst frisch verliebte Voss ist sich sicher: Da steckt noch mehr dahinter! Zusammen mit seinen Kollegen kommt er irgendwann dem jungen Klavierlehrer Anton Steiner (Lukas B. Amberger) auf die Spur. Doch wie passt das alles zusammen?

„Tatorte“ gibt es viele: klassisch, experimentell, spannend oder doch eher langweilig? In unserer Vorschau erfahren Sie immer bereits ab Samstag, wie der kommende „Tatort“ werden wird.

Direkt im Anschluss an jede Sendung am Sonntagabend folgt dann unsere „Tatort“-Kritik.

Regisseur Max Färberböck weiß, seine Figuren in dieser Episode in Szene zu setzen. Die Undurchsichtigkeit des Falls wirkt sich auf die ganze Gangart der Episode aus. Auf der einen Seite strahlende Frühlingssonne, auf der anderen Seite brummende Electro-Synthiez von Marcos Ortega. Die ganze Stimmung ist trotz des warmen Lichts angespannt und wirkt irgendwie unruhig. Rein von der Darstellung hat Färberbröck hier wirklich ins Volle getroffen.

Der Fall selbst kommt dagegen nicht so richtig ins Rollen. Die Charaktere bleiben weitgehend blass. Hier wäre eine konsequente Umsetzung der fast schon surrealen Szenarien deutlich angebrachter gewesen und hätte der gesamten Episode somit einen unverbesserlichen Charme gegeben.

Dennoch: Wer auf starke Inszenierungen und auf Undurchsichtigkeit steht, ist mit diesem Tatort gut aufgehoben.