"Tatort"-Kritik "Tatort: Der wüste Gobi" - Ein Krimi so bekloppt wie das Leben

Gotthilf Bigamiluschvatokovtschvili, genannt Gobi (Jürgen Vogel), hat eine Krankenschwester erwürgt und ist aus der forensischen Klinik Weimar ausgebrochen. Das Kommissars-Ehepaar Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen) ermittelt.
Die Auflösung
Gobi ist unschuldig. Die Frauenmorde, für die der gelernte Bademeister mit dem regen Triebleben, verurteilt wurde, hat die ihm hörige Harfenistin Mimi Kalkbrenner (Jeanette Hain) begangen, um ihn hinter Gittern ganz für sich zu haben. Die beiden neuen Morde gehen auf das Konto des irren Anstaltsleiters Prof. Eisler (Ernst Stötzner), der Gobi mit Psychopharmaka von seiner Schuld überzeugte.
Aus Gründen höherer Gerechtigkeit verpasst Gobi dem Psychiater am Ende, ganz aus Versehen, die Lobotomie, die dieser für ihn vorgesehen hatte. Mimi geht in den Knast, und kann dort nun von Gobi besucht werden. Auch der alte Kommissariatsleiter, ein echtes Ekelpaket, muss für alte Missetaten büßen. Und sein netter Nachfolger wird von der Staatsanwältin italienisch bekocht.
Beste Verhörtechnik
„Man muss auch wissen, wann Schluss ist“, ermannt Nora Tschirner, ganz Mutti, die zögernde Harfenistin zum Geständnis.
Fazit
Natürlich ist das alles herzlich gaga. Das ist ja der springende Punkt. Selten durfte man am Sonntagabend in der ARD so herzlich lachen.
Bei aller Gagfülle sollte man aber nicht übersehen, dass Nora Tschirner und Christian Ulmen sich viel näher an der Lebenswelt ihrer Zuschauer bewegen, als die meisten anderen Ermittlerteams. Ein Krimi, so bekloppt wie das Leben.