"Polizeiruf 110 - Zehn Rosen": "Polizeiruf 110 - Zehn Rosen": Ermittlerteam funktioniert endlich - und steht vor Ende

In einem Hinterhof in Magdeburg wurde eine erwürgte Frau gefunden. Ihre Beine waren nach ihrem Tod gefesselt worden, Doreen Brasch (Claudia Michelsen) und ihr Kollege Dirk Köhler (Matthias Matschke) gingen von einem Serientäter aus. Sie suchten vergleichbare ungelöste Fälle und stießen auf den Mord an der Prostituierten Jessica Peschke. Auch um ihre Waden hatte der Täter ein Seil gewickelt. Damals wurde Paul Schilling (Alessija Lause) verdächtig, man konnte ihm jedoch nichts nachweisen. Nach einer Geschlechtsangleichung lebte Paul nun als Pauline und betrieb einen Blumenladen. Sie kannte auch das aktuelle Opfer Kim. Doch auch Kims Ex-Freund Jan (Sven Schelker) benahm sich verdächtig.

Wenn zwei Figuren so verdächtig erscheinen, wie es im Fall von Pauline und Jan der Fall war, sind sie dann meist doch unschuldig. So auch in diesem Fall. Der Täter war Ulf Meier (André Jung), Polizeiausbilder und ein alter Freund von Braschs und Köhlers Chef Uwe Lemp (Felix Vörtler). Er war in beide Frauen unglücklich verliebt und ertrug es nicht, dass sie sich nicht von ihm retten lassen wollten. Die Seile hatte er den Frauen um die Beine gewickelt, um eine falsche Fährte zu legen.

Es hat ein bisschen gedauert, bis die Ermittler Brasch und Köhler im „Polizeiruf 110“ als Duo funktionieren, doch in ihrem neuen Fall „Zehn Rosen“ (Regie: Torsten C. Fischer) passt es ganz gut zwischen ihnen. Da ist es fast schade, dass Matthias Matschke den „Polizeiruf“ verlassen wird. „Zehn Rosen“ ist sein vorletzter Fall. Er hatte im August des Vorjahres sein Ende als „Polizeiruf“-Ermittler verkündet, Ende 2015 war er als Nachfolger von Sylvester Groth ins Magdeburger Team gekommen. Zum letzten Mal wird Matschke laut dem Mitteldeutschen Rundfunk Anfang Juli in der Folge „Mörderische Dorfgemeinschaft“ zu sehen sein. Ein neuer Partner für Brasch werde nicht gesucht.

Autor Wolfgang Stauch hat den beiden Magdeburger Ermittlern nach einer Vorlage von Martin Douven einen klassischen Krimi geschrieben, in dem lange nicht klar ist, worauf das Geschehen hinausläuft. In Rückblenden wurde berichtet, was in Paulines früherem Leben geschehen war. In diesem Film ging es um Einsamkeit, Abhängigkeit und Sehnsucht nach Anerkennung. Themen, die fast alle Figuren dieses Krimis umtrieben.

Alessija Lause verkörperte die Zerrissenheit von Pauline sehr glaubwürdig. Claudia Michelsen hatte sichtlich Freude daran, dass sie Doreen Brasch auch neue Facetten abgewinnen durfte. Ein zwar eher unspektakulärer, aber routiniert erzählter Fall, der vor allem durch gute Schauspielerleistungen überzeugte.