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Streit übers Klima Jörg Kachelmann wettert gegen Klimaforscher Stefan Rahmstorf

08.02.2021, 15:15

Köln - Jörg Kachelmann ist dafür bekannt, seinen Twitter-Kanal für gezielte Angriffe auf Personen zu nutzen. Am Wochenende hat es Stefan Rahmstorf, einen renommierten Klimaforscher, erneut getroffen. Der Wissenschaftler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hatte in einem „Spiegel“-Artikel Stellung zum derzeitigen heftigen Wintereinbruch in Deutschland bezogen.

Rahmstorf hatte auf die Studien der Forscherin Marlene Kretschmer von der Universität im britischen Reading aufmerksam gemacht, in denen seit 1979 Wetterdaten gesammelt und ausgewertet werden. Diese Daten hätten gezeigt, „dass Wetterlagen mit schwachem Polarwirbel immer länger anhalten, dagegen werden solche mit stabilem Polarwirbel direkt über dem Pol immer seltener". Die Schlussfolgerung: Der Eisschwund in der Arktis sei die Ursache dafür.

Damit war Kachelmann ganz und gar nicht einverstanden und äußerte sich wie folgt auf seinem Twitter-Kanal: „Man weiß nie, was schrecklicher und skrupelloser ist, alle die Rechtswürstchen, die eine winterliche Wetterlage als Argument gegen die Klimakrise sehen oder der verzweifelt unwissenschaftliche @rahmstorf, der eine gewöhnliche Winter-Wetterlage nun auch dem Klimawandel zuordnet.“

Heftiger Wintereinbruch in Deutschland

Es ist nicht das erste Mal, dass Kachelmann und Rahmstorf aneinandergeraten. 2017 verfasste Rahmstorf einen Blog mit dem Titel „Wo Kachelmann irrt“. Auslöser waren Kachelmanns Aussagen über die Zunahme von Extremwetterlagen, die Rahmstorf bestritt. 2019 bekamen sich die beiden Streithähne zum Thema Waldbrände öffentlich in die Haare.

Aktuell sorgt ein Wintereinbruch mit viel Schnee und großer Kälte auch in Nordrhein-Westfalen für chaotische Verhältnisse. Nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes von Montag werden die Temperaturen bis zum Wochenende auch tagsüber nicht über Null Grad steigen. Selbst das Rheinland wird demnach im Dauerfrost bleiben.

In der Nacht zum Dienstag erwartet der DWD in NRW strengen Frost bei minus 9 bis minus 16 Grad. Auch in den folgenden Nächten werden ähnliche zweistellige Tiefstwerte bis minus 15, bei aufklarendem Himmel sogar stellenweise bis minus 17 Grad erwartet. Der große Schneefall ist aber vorbei und es wird sonnig. (mbr)