In Wahrheit - Mord am Engelsgraben

Saarlouis - In einem Wald an der Saarschleife liegt die Leiche einer Prostituierten, die junge Frau ist offenbar Opfer eines Verbrechens geworden. Die Kripo aus Saarlouis übernimmt. Kommissarin Judith Mohn fühlt sich an einen ungelösten Fall erinnert, der schon fast zehn Jahre zurück liegt. Gibt es einen Zusammenhang?
Das ZDF zeigt den Krimi mit dem etwas sperrigen Titel „In Wahrheit - Mord am Engelsgraben” am Samstag um 20.15 Uhr. Spannende TV-Unterhaltung mit einer überraschenden Wendung.
Das Saarland dient im deutschen Fernsehen eher selten als Krimilandschaft - mal abgesehen vom Saarbrücken-„Tatort” im Ersten, von dem seit 2006 bislang 13 Folgen ausgestrahlt wurden. Regisseur Miguel Alexandre lässt mit Christina Hecke als Judith Mohn und Robin Sondermann als Freddy Breyer zwei Schauspieler ermitteln, die ebenfalls eine willkommene Abwechslung darstellen unter den oft allzubekannten Gesichtern im TV.
Die Ermittler nehmen das Milieu entlang der Fernfahrerroute zwischen Deutschland und Frankreich ins Visier. Immer wieder machen Lastwagenfahrer Halt am Straßenstrich. Und einst verschwand hier die Schülerin Maria beim Trampen spurlos. Deren persönliche Sachen fanden sich außerdem dort, wo auch die Habseligkeiten der Prostituierten Nele auftauchen.
Eine Freundin von Nele berichtet von einem Freier, der von Nele keinen Sex wollte, sondern sie lediglich fürs Zuhören bezahlte. Die Kommissare werden hellhörig. Um einen möglichen Zusammenhang zwischen den Fällen zu klären, sucht Judith Mohn Rat bei dem ehemaligen Kommissar Markus Zerner (Rudolf Kowalski). Der ist zunächst gar nicht begeistert, als die engagierte Ermittlerin bei ihm im Garten steht und Fragen stellt.
Einer der Fernfahrer ist Erich Kupka (Christian Berkel). Kannte er Nele und Maria? Kupkas Frau Heike (Anna Loos) taucht bei der Polizei auf, weil sie Angst hat, er könnte mit der Sache etwas zu tun haben. Das Duo Loos und Berkel gibt überzeugend ein Ehepaar, das sich nicht mehr viel zu sagen hat und nebeneinanderher lebt - sofern der Mann überhaupt zuhause ist. „Warum sind Sie denn so nervös?”, fragt Mohn die Frau. Die entgegnet gereizt: „Ich bin nicht nervös!” - aber glaubhaft ist das nicht.
Dann taucht bei der Polizei ein Brief auf, mit dem sich ein weiterer Mann in den Fokus der Ermittler drängt. „Wahrscheinlich irgendein Spinner”, vermutet Mohn. Als sie und Freddy Breyer bei dem offenbar psychisch auffälligen Man vorbeischauen, tickt der plötzlich aus. Der frühere Kommissar Zerner hält zudem noch immer den früheren Freund von Maria für verdächtig.
Aber warum sollte Paul (Constantin von Jascheroff) die Prostituierte getötet haben? Mohn, Breyer und Zerner dürfen angesichts der offenbar miteinander verstrickten Fälle den Überblick nicht verlieren. Und am Schluss müssen sich die Kommissare fragen, ob „In Wahrheit” nicht alles ganz anders ist. (dpa)