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Im Zauber der Wildnis

18.12.2017, 23:01
Der Berg El Capitan im Yosemite-Nationalpark im Bundesstaat Kalifornien. Foto: Chris Melzer
Der Berg El Capitan im Yosemite-Nationalpark im Bundesstaat Kalifornien. Foto: Chris Melzer dpa

Berlin - Es gibt dort Canyons und Gletscher, Flüsse und Seen, Schwarzbären und Riesenmammutbäume. Der Yosemite-Nationalpark im Westen der USA steht seit Langem unter Naturschutz und gehört seit 1984 zum Weltnaturerbe. Aber Klimawandel, steigende Temperaturen und achtlose Besucher sind auch hier eine Bedrohung.

Der Nationalpark ist ein Paradies in Gefahr, wie eine Reportage mit dem verlockenden Titel „Im Zauber der Wildnis: Ein kalifornischer Traum” zeigt, die an diesem Dienstag (19. Dezember, 22.15 Uhr) im ZDF zu sehen ist.

Gut 3000 Quadratkilometer Natur, friedlich und unberechenbar zugleich, mitsamt einer erstaunlichen Artenvielfalt: Der Yosemite-Nationalpark liegt in der Nähe der kalifornischen Sierra Nevada und hat tatsächlich viel zu bieten. Dazu zählen die riesigen Mammutbäume, die bis zu 3000 Jahre alt und bis zu 90 Meter hoch werden können, tiefe Täler, schneebedeckte Gletscher und zahlreiche Tiere. Da kann es schon mal zu unvorhersehbaren Begegnungen zwischen Schwarzbär und Mensch kommen, die aber in aller Regel friedlich ausgehen. Es sei denn, es handelt sich um Wilderer, die einen Bären erlegen wollen.

Die Autoren Catharina Kleber und Christian Bock („ZDFzoom”) begleiten zwei Sportkletterer dabei, wie sie eine 1000 Meter hohe Wand des Berges El Capitan besteigen. Das ist gefährlich, zumal es immer wieder Felsabbrüche und Steinschläge gibt. Davon kann der Parkranger Scott Gediman eindrucksvoll berichten - und auch von umgestürzten Bäumen, Überschwemmungen und Bränden, die zumeist von Menschen gelegt werden. Diese Zerstörungen werden meist nicht beseitigt - die Natur regelt das von selbst. Zu Forstarbeiten werden auch Häftlinge herangezogen, die hier bei guter Führung zum Einsatz kommen.

Auch die Geschichte des Parks wird in diesem sachlich und informativ erzählten Film beleuchtet: So ist zu erfahren, dass der Park schon seit 1864 unter staatlichem Schutz steht. Der schottische Naturphilosoph John Muir überredete den damaligen US-Präsidenten Theodore Roosevelt, drei Tage lang mit ihm im Park zu kampieren. Mit Erfolg, denn seit 1906 gelten strenge Naturschutzbestimmungen für den Park.

Sie haben noch immer Bestand, zum Glück. US-Präsident Donald Trump hat nämlich vor kurzem per Dekret angeordnet, dass zwei Naturschutzgebiete im US-Bundesstaat Utah um mehr als 5000 Quadratkilometer verkleinert werden sollen. Angeblich sind mehr Wanderwege und Jagdreviere geplant, doch Kritiker vermuten, dass vornehmlich wirtschaftliche Interessen dahinterstecken.

Davon ist im Film zwar nicht die Rede, wohl aber von Umweltverschmutzung und Klimawandel. Sie machen auch vor diesem Park nicht halt, es herrschen Trockenheit und Wassermangel. Ein Gletscher ist hier über Jahrzehnte gut dokumentiert - und mittlerweile fast weggeschmolzen. Fünf Millionen Besucher im Jahr - überwiegend aus der näheren Umgebung - fordern ebenfalls ihren Tribut. Einer von ihnen ist Joachim Seel aus San Francisco, der in diesem einzigartigen Paradies ganz demütig wird: „Man empfindet schon ein bisschen mehr, was wirklich wichtig ist im Leben.” (dpa)