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Regionalkrimi Herrin der Fliegen - „Mordsschwestern“ im ZDF

Eine Tote im Wald und viele Verdächtige: Die ungleichen Geschwister aus dem beliebten Flensburg-Krimi ermitteln diesmal bei der Marine.

Von Christof Bock, dpa 30.08.2023, 16:14
Die Lorentzen-Schwestern Viktoria (Lena Dörrie, l) und Feli (Caroline Hanke, r).
Die Lorentzen-Schwestern Viktoria (Lena Dörrie, l) und Feli (Caroline Hanke, r). Sandra Hoever/ZDF/dpa

Flensburg - Die „Mordsschwestern“ sind zurück. Das ungleiche Geschwisterpaar muss sich zum Auftakt der zweiten Staffel der Krimireihe mit einem Mord bei der Deutschen Marine herumschlagen.

Die vermisst gemeldete Janina Janssen (Kim-Sarah Brandts) wurde tot in einem Wald bei Flensburg entdeckt. Offensichtlich hat jemand die Sportlehrerin der nahen Marineschule erschossen. Im neuen Fall „Die Made“ (Freitag, 20.15 Uhr, ZDF) geht es etwas unappetitlich zu. Denn eine wichtige Rolle kommt den Fliegenlarven an und in der Leiche zu.

Labor-Genie Feli Lorentzen (Caroline Hanke) stellt die Maden sicher, die sich bereits an Janinas sterblichen Überresten gütlich getan haben. Derweil überbringen ihre Schwester Viktoria (Lena Dörrie) und Kollege Sami (Tamer Trasoglu) die traurige Nachricht von Janinas Tod deren Ehemann Sven Janssen (Christian Schneeweiß). Der Marineoffizier sitzt seit einem tragischen Unfall vor zwölf Jahren im Rollstuhl. Er wirkt genauso trübsinnig wie die Goldfische in seinem Aquarium.

Ein schräges Ermittlerinnenpaar

Seine Frau war Dauergast einer Datingplattform. Und sie war schwanger von einem anderen. War das Motiv genug für den Mann? Welche Rolle spielt der Nachbarsjunge, der Unterwäsche des Opfers geklaut hat? Andere Spuren führen zu einem von Janinas Liebhabern und dessen Frau.

Vor ziemlich genau einem Jahr hatten Caroline Hanke und Lena Dörrie ihr ZDF-Debüt als sympathische TV-Ermittlerinnen, die sich ständig bekriegen. Auf der einen Seite: die exakte Forensikerin, die privat eine Voll-Chaotin ist. Auf der an deren Seite: die Polizistin, die von der Verbrechensbekämpfung so aufgewühlt ist, dass sie ihr Privatleben eher pedantisch verwaltet, als dass sie es lebt. Das schräge Paar kam beim Publikum gut an: Den Pilotfilm „Schwarzer Fisch“ verfolgten im Schnitt 4,36 Millionen, bei Folge zwei waren es 4,50 Millionen.

Die gebürtige Nürnbergerin Dörrie und die im Ruhrgebiet aufgewachsene Hanke verzichten bisher bewusst darauf, in dem Krimi Norddeutsch zu sprechen. „Tatsächlich habe ich gemerkt, dass mir gar nicht beim Drehen, sondern beim Brötchenholen ein "Moin" rausgerutscht ist. Das war ein schöner Moment“, sagte Dörrie im dpa-Interview. „Ansonsten hat Mathias Harrebye-Brandt, der ja echter Flensburger ist, natürlich ein wachsames Ohr auf diejenigen, die gebürtig nicht aus der Gegend stammen. Er berät uns mit Begriffen, wie zum Beispiel der flensburgerischen Verwendungsweise des Wortes "Sünde".“ Auch Hanke hat sich im Norden gut eingelebt: „Ich fühle mich pudelwohl da oben.“

Die Chemie stimmt zwischen den beiden Stars dieses Regionalkrimis, auch wenn sie sich für die Kamera gelegentlich anfauchen. Als Viktoria an einer Stelle mehr Tempo von Feli verlangt, zischt die Schwester mit dem blonden Pferdeschwanz sofort zurück: „Ich sehe vielleicht aus wie Bibi Blocksberg, aber deswegen kann ich noch nicht hexen.“ Es wird schließlich eine tote Fliege sein, die den Fall entscheidet.