Fahri Yardim hält sich für ein "Dazwischen-Kind"

Hamburg - Der Schauspieler Fahri Yardim hat sich immer als ein „klassisches Dazwischen-Kind” gesehen. Er sei „ein Trennungskind, ein Migrantenkind, aufgewachsen in zwei Elternhäusern, in zwei Welten”, erzählte Yardim dem „Zeit-Magazin”.
Als Jugendlicher habe er Musik gehört, die als rebellisch galt, aber gleichzeitig heimlich auch Kuschelrock. „Eindeutigkeiten sind mir fremd”, so der in Hamburg aufgewachsene 36-jährige Sohn türkischer Eltern.
Für ihn sei der deutsche Film zu einem Sehnsuchtsort für das Dazwischensein geworden. Allerdings habe es einige Zeit gedauert, bis er sich von flachen Figuren wie Taxifahrern, Gemüsehändlern und Kleinganoven emanzipieren konnte. Es sei ausgerechnet „Almanya - Willkommen in Deutschland” gewesen, der deutsch-türkischste deutsche Film, der ihn aus der Enge des Stereotyps befreit habe. „Der Film wurde für mich von da an zu einer Welle, die mich mitnimmt und mir doch immer wieder erlaubt, durch sie hindurchzutauchen.”
Yardim ist im Hamburger „Tatort” an der Seite von Til Schweiger zu sehen. Zusammen mit Christian Ulmen spielt er in der Maxdome-Serie „Jerks” mit, deren zweite Staffel gerade beschlossen wurde. (dpa)