Tag 10 im Dschungelcamp: Dschungelcamp bei RTL: Daniele Negroni hat Kippen und Klodeckel wieder, Ansgar Brinkmann geht

First things first: Ansgar ist kein Star und will dennoch raus. Geht freiwillig. Und Tina verschläft das Spektakel.

Dabei hatte der Tag für alle Dschungelcamper gar nicht so schlecht begonnen, denn Schläferin Tina stemmte in der Nacht zuvor mal so ganz nebenbei alleine die Nachtwache für das komplette Camp und bewies dabei sogar noch Nerven aus Granit. Dass Teilzeit-Wachkollegin Tatjana ihren „Archimedes hockt in der Badewanne – HEUREKA!“-Moment („Man kann dem Feuer genauso zuschauen, wie dem Aquarium.“) nur mit einem grunzenden Schnarchen würdigt – geschenkt.

Doch selbst die Frechheit von Daniele, sie am nächsten Morgen vor versammelter Mannschaft als „älteste Frau von allen“ zu betiteln, quittiert Methusalem Tina lediglich mit einem schläfrigen Schulterzucken und gibt sich den Rest des Tages dem Lümmeln hin.

Für die anderen geht es da jedoch erst richtig los.

Die Prüfung

Das sollte man zumindest meinen, denn die Camper wählen Schnarchnase David Friedrich in eine Dschungelprüfung, die ungefähr so spektakulär ist wie ein Kaugummi mit Reisgeschmack. In „Einmal volltanken, bitte“ muss der einstige Bachelorette-Gewinner in einen großen, und zunächst leeren, Wassertank steigen und nacheinander mit Schraubenschlüsseln Boxen aufschrauben, in denen, neben allerlei Ungetier, auch der jeweilige Schlüssel für die nächstfolgende Box zu finden ist. Das alles während unerbittlich Wasser auf ihn fließt und, so ganz nebenbei, auch die Zeit von zehn Minuten abläuft. Schafft er es, gibt es neun Sterne. Schafft er es nicht, gibt es – nun ja, nichts. Kleiner Spoiler: Er schafft es nicht.

Bereits an der ersten Box schraubt David bis zum Umfallen. Und schraubt und schraubt und schraubt. Als er die erste Box endlich geöffnet hat und zwischen glitschigen Aalen den nächsten Schlüssel herausfischt, steht ihm das Wasser, was zugegebenermaßen eher stark tropft als sturzbachartig fließt, bis zum Bauchnabel. Und während erste Aale Bekanntschaft mit seinem Maurer-Dekolleté machen, entdeckt der Arme erst an Box drei, dass es völlig reicht, ebenso viele Schrauben zu lösen, um an die jeweiligen Schlüssel zu kommen. Drei.

Boxen voll Krabben und kleinen Krokodilen wecken noch einmal Davids Kampfesgeist, doch an der letzten Box rutscht ihm der Schlüssel vor Hektik aus den Händen und sinkt in die Tiefe wie seine Motivation. Der Smalltalk nach der Prüfung mit Sonja und Daniel fällt dementsprechend mau aus. „Hast du gut gemacht.“ – „Ja, mhm, ich komm morgen wieder.“ – „Bis morgen.“ Klingt wie ein Tinder-Date. Gähn.

Die Kippe des Tages

Viel unterhaltsamer ist indes Danieles Nikotinsucht, die ihn nach mehreren Tagen Entzug an einen sakralen Moment seines Dschungel-Daseins führt. Der Sänger, vor einigen Tagen noch mit beiden Beinen weit hinter der Eskalationsgrenze, wird lammfromm und betet im Dschungeltelefon ergeben zum heiligen Marlboro-Mann, er möge ihn doch endlich von seinem „brutalen Tiefpunkt“ erlösen. Noch nie sei er so weit unten gewesen, beichtet Daniele und bittet „herzallerliebst“ um eine Fluppe.

Und seine Qualen ziehen sich noch einmal durch den ganzen Tag. Als David mit leeren Händen von seiner Schnarchprüfung zurückkehrt, klagt der geschundene Sänger ob der erneut leeren Teller und Aschenbecher wie Gollum: „Was verlangen sie? Was wollen sie?“

Doch Danieles Gebete werden erhört, auch wenn es zunächst nicht danach aussieht. Als David vom Dschungeltelefon mit einem Brief zurückkehrt, drehen beinahe alle durch und vermuten das Übelste. Doch statt der nächsten Schikane folgt Danieles persönliches Ernte23-Dankfest: Die Kippen sind zurück. Der Gequälte inhaliert den ersten Glimmstängel wie eine Sauerstoffflasche und gleitet selig von dannen. Drogenrausch im Free-TV.

Ansgar verlässt das Camp

Später am Tag brechen David und Natascha zur Schatzsuche auf. Eine Expedition, die schwerwiegende Folgen haben wird. Denn als die beiden in der Dunkelheit endlich mit der alles entscheidenden Truhe im Camp ankommen, in ihr jedoch nur ein läppisches Säckchen Salz finden, reißt es Ansgar aus dem Tiefschlaf und ihm platzt die Simpático-Ader. Er setzt zu einer mächtigen Tirade in Richtung Sendungsmacher an, droht mit Medizinballtraining und seinem Longboard. Blöd nur: Ansgar hat sein Mikrofon nicht um. Ein grober Regelverstoß.

Sofort klammert sich der kleine Daniele an seine verbliebenen drei Zigaretten, beschwört den Geist von Walter Frosch, er möge doch seinen Kicker-Kollegen Brinkmann zur Räson bringen. Doch zu spät, die Campleitung ruft Ansgar ans Dschungeltelefon. Der verkündet martialisch: „Wenn ich bestraft werde, geh ich direkt“, doch das ist Daniele egal, er will einfach nur seine Zigaretten behalten.

Es kommt, wie es kommen muss: Ansgar wird gebeten, etwas Persönliches abzugeben, doch er weigert sich und betont stattdessen erneut, dass er geht. Es folgen Minuten des Diskutierens, in denen Brinkmann mit Phrasen um sich wirft („Ich muss atmen!“) und dabei wie der Midlife-Crisis-Ehemann klingt, dessen neue Flamme schon mit Reizwäsche und Tickets nach Ibiza am Flughafen wartet, während er noch fix seine Alte verlässt. Am Ende ist die Trennung perfekt und der VfB Stuttgart vermeldet in den kommenden Tagen seinen neuen Trai…nein, nur ein Witz.

Spruch des Tages

David und Natascha sind seit Stunden auf Schatzsuche. Ohne Essen und ohne Toilette. Im dunklen Dschungel.

David: „Willkommen im Dschungel. Ist schon…doof hier.“
Natascha: „Aber wir kämpfen. Bis der Urin aus den Ohren kommt!“