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Der Zürich-Krimi: Borchert und die Macht der Gewohnheit

15.02.2018, 13:58
Borchert (Christian Kohlund) glaubt fest an seinen Spürsinn. Foto: Roland Suso Richter
Borchert (Christian Kohlund) glaubt fest an seinen Spürsinn. Foto: Roland Suso Richter ARD/Degeto

München - Der Kleinkriminelle Tim stellt sich der Polizei: Bei einem Einbruch in eine Villa am Zürichsee ist er über eine blutüberströmte Leiche gestolpert. Jedenfalls behauptet er das.

Die Anwältin Dominique Kuster (Ina Paule Klink) vertritt den jungen Mann - und holt sich Hilfe bei ihrem Kollegen Thomas Borchert (Christian Kohlund). Der ist zwar eigentlich außer Dienst, aber inoffiziell und unkonventionell dann doch zur Stelle. Das Erste zeigt den „Zürich-Krimi” mit dem Untertitel „Borchert und die Macht der Gewohnheit” an diesem Donnerstag um 20.15 Uhr.

Zum vierten Mal ist Christian Kohlund als kauziger Anwalt Borchert für die ARD im Einsatz. Es gebe ja ein unglaubliches Angebot an Krimistoffen, sagte der Schauspieler der Deutschen Presse-Agentur. Der Anwalt Borchert hebe sich da ab. „Das ist eine gebrochene Figur, jemand, der sich oft vertan hat im Leben.” Laut Kohlund eine wunderbare Rolle, in die er auch noch öfter schlüpfen möchte. Im Mai und Juni würden zwei weitere Folgen gedreht. „Der "Borchert" ist meine Passion.”

Ob sich Borchert auch mit seiner Einschätzung im aktuellen Fall vertan hat? Er glaubt jedenfalls dem jungen Mann, ebenso seine Kollegin Dominique. Das Juristen-Duo will der Polizei den tatsächlichen Täter präsentieren und gerät dabei in höchste Gefahr. Für Kommissar Marco Furrer (Felix Kramer) stellt sich der Fall anders dar: Tim Ritter (Ludwig Simon) ist beim Einbruch vom Hausbesitzer - einem wohlhabenden Bauunternehmer - überrascht worden und hat ihn deswegen erstochen.

Tim hatte zuvor Stress mit seiner Freundin, weil er keinen Job und folglich kein Geld hat. „Morgen bin ich flüssig”, verspricht er ihr. Naheliegend, dass er das Geld über Nacht nicht auf legale Weise beschaffen will. Aber ist er in der Lage, jemanden zu töten? 

Borchert und Dominique machen einen Kumpel von Tim ausfindig, der bei dem Einbruch dabei war. Tim hatte seinen Freund Robin aus der Sache raushalten wollen, obwohl der ihn entlasten hätte können - für die Anwälte ein weiterer Beleg für seine Unschuld. Zudem präsentieren sie andere Tatverdächtige: die Ehefrau des Opfers und deren Bruder. Die beiden profitieren vom Erbe des Toten. Auch ein Konkurrent des Bauunternehmers gerät ins Visier der Anwälte.

Der von Regisseur und Krimi-Routinier Roland Suso Richter durchaus spannend erzählte Fall entwickelt sich zunehmend zu einem Wirtschaftskrimi und läuft dadurch Gefahr, etwas verwirrend zu werden. Zumal auch das Verschwinden einer Freundin der beiden jungen Männer Rätsel aufgibt. Dann taucht die Leiche der Vermissten im Zürichsee auf. Polizei und Anwälte versuchen dem Zusammenhang zwischen den beiden Verbrechen auf die Spur zu kommen.

Schließlich ist es ausgerechnet die Macht der Gewohnheit, die den Täter zweifelsfrei verrät - und den Zuschauern ein überraschendes Krimi-Finale bereitet. (dpa)