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Der RBB will mutiger und kantiger werden

29.08.2017, 14:59
Das „Abendshow” -Moderationsteam Britta Steffenhagen und Marco Seiffert in Berlin. Foto: Britta Pedersen
Das „Abendshow” -Moderationsteam Britta Steffenhagen und Marco Seiffert in Berlin. Foto: Britta Pedersen dpa-Zentralbild

Berlin - Die Slogans lauten „Von führenden Anästhesisten empfohlen” oder „Hinschauen ist wie wegschauen, nur krasser”: Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) wirbt jetzt mit Bierbäuchen und Selbstironie. Mit einer Imagekampagne und neuen Formaten will der Sender seine Fernsehreform vorantreiben.

„Wo früher Wiederholungen gesendet wurden, zeigen wir Themen und Geschichten, die alle Berliner und Brandenburger angehen”, erklärte der neue RBB-Programmdirektor, Jan Schulte-Kellinghaus, am Dienstag. Die Kosten für die Neuerungen liegen ihm zufolge bei 10 Millionen Euro, die zum Teil durch das Streichen anderer Sendungen frei wurden.

Intendantin Patricia Schlesinger sagte, sie wünsche sich den Sender „insgesamt mutiger, kantiger, auffälliger, relevanter”. Die rote Laterne, den schlechtesten Marktanteil unter den dritten ARD-Programmen, habe der RBB nicht mehr. „Wir arbeiten uns langsam nach vorne.”

Bislang hatte der RBB das Problem, dass die regionalen Sendungen wie die „Abendschau” zwar gut ankommen, das restliche Abendprogramm aber eher weniger. Aufzuholen gilt es besonders beim Berliner Publikum.

Schulte-Kellinghaus findet, das RBB-Fernsehen habe sich bisher unter Wert verkauft. Die neue Kampagne soll Aufmerksamkeit schaffen. Das neue Sendermotto lautet: „Bloß nicht langweilen”. Ein Bild zeigt einen dicken Mann, der dösend auf einer braunen Couch liegt, die Fernbedienung auf dem Bauch geparkt. Das Senderlogo leuchtet nun weiß-rot.

Zu den neuen Formaten gehört donnerstags das satirische Berlin-Magazin „Abendshow” mit Britta Steffenhagen und Marco Seiffert. Zur Premiere am 7. September zieht die Live-Sendung auf den immer noch nicht fertigen Flughafen in Schönefeld. Sonst wird sie im Studio produziert. Im Trailer macht sich die Show über „Berliner Partybullen” lustig, die Polizisten, die vor dem Hamburger G20-Gipfel feierten.

Für Schulte-Kellinghaus ist die „Abendshow” unter den neuen Formaten „das größte Wagnis”. Es sei das Experimentierfeld, das für 20.15 Uhr immer eingefordert werde. So etwas gebe es im deutschen Fernsehen noch nicht, eine Sendung zwischen „Stern TV” und „Extra 3”. (dpa)