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  7. Depression durch Avatar 2 - Was das Post-Avatar-Depressions-Syndrom ist

Post-Avatar-Depressions-Syndrom Träumen von einer besseren Welt: Warum "Avatar 2" Menschen in die Depression treibt

Nach Jahren des Wartens feierte „Avatar – The Way of Water“ im Dezember Kinopremiere, doch wie bereits nach dem ersten Avatar-Film haben nicht alle Kinobesucher den Science-Fiction-Film mit einem guten Gefühl verlassen. Unter den Fans macht der Begriff des „Post-Avatar-Depressions-Syndroms“ die Runde.

18.01.2023, 15:51
"Avatar: The Way of Water." -  Zuschauer tauchen in fantastische Welten ab.
"Avatar: The Way of Water." -  Zuschauer tauchen in fantastische Welten ab. Bild: 20th Century Studios via AP

Magdeburg/DUR -„Avatar – The Way of Water” zieht als Nachfolger des Kinohits „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ erneut viele Besucher in die Kinosäle. Das bereits durch den ersten Film bekannte Post-Avatar-Depressions-Syndrom (PADS) geht ebenfalls in die nächste Runde – viele Zuschauer klagen über Depressionen und Traurigkeit nach Anschauen des Films.

Das Post-Avatar-Depressions-Syndrom ist bereits seit 2010 bekannt und wurde in Foren eifrig diskutiert, wie CNN berichtete.

"Seitdem ich Avatar gesehen habe, bin ich deprimiert. Als ich die wunderbare Welt von Pandora und all die Na'vi sah, wollte ich einer von ihnen sein. Ich denke sogar über Selbstmord nach, weil ich glaube, dass ich dann in einer Welt wiedergeboren werde, die Pandora ähnelt und in der alles genauso ist wie in Avatar."

schreibt ein User in einem Avatarfanforum

Laut Foreneinträgen rief Avatar in vielen Menschen das Gefühl auf, nicht im Einklang mit der Natur zu leben und ihren spirituellen Zugang verloren zu haben. Auch Gedanken über die Umweltzerstörung durch die Menschheit und die Sinnlosigkeit des eigenen Lebens wurden bei vielen laut.

Psychiater Stephan Quentzel äußerste sich 2010 CNN gegenüber und erklärte, dass das echte Leben nie so utopisch sein könnte, wie im Film beschrieben und Zuschauer daher das Gefühl haben könnten, ihr Leben sei unvollkommener.

Hilfe bietet die Telefonseelsorge kostenfrei unter  0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222.

"Avatar - Aufbruch nach Pandora" löste "Post-Avatar-Depressions-Syndrom" aus.
"Avatar - Aufbruch nach Pandora" löste "Post-Avatar-Depressions-Syndrom" aus.
20th Century Fox

Wege heraus aus dem „Post-Avatar-Depressions-Syndrom“

Die wunderbaren Welten in Avatar faszinieren und können das eigene Leben grau und trist wirken lassen. „PADS“ ist keine medizinisch anerkannte Diagnose, es gibt trotzdem Möglichkeiten, mit der Trauer nach Avatar fertig zu werden.

Eine gemeinnützige Organisation aus Kanada hat beispielsweise einen Dreipunkteplan zur Bewältigung des „Post-Avatar-Depressions-Syndroms" auf den Weg gebracht:

  • Zeit in der Natur verbringen
  • Die Natur aktiv schützen
  • Andere animieren mitzumachen

Auch der Austausch innerhalb der Fangemeinschaft kann hilfreich sein. Viele Zuschauer berichten außerdem von dem Wunsch, selbst einen positven Beitrag zum Weltgeschehen zu leisten.