TV-Tipp "Anke hat Zeit" TV-Tipp "Anke hat Zeit": Neuer Sendeplatz gleiche Qualität

Beim WDR glaubt man noch an lineares Fernsehen. Und begründet mit diesem Glauben, dass für das erfreuliche Format „Anke hat Zeit“ (WDR, 22.30 Uhr) ein neuer Sendeplatz hermusste. „Mit dem neuen Sendeplatz wollen wir künftig auch jene kulturinteressierten Menschen erreichen, die am Wochenende selbst unterwegs sind“, ließ Matthias Kremin, Leiter des WDR-Programmbereichs Kultur und Wissenschaft, verlauten, und deshalb kommt die Sendung mit dem kuscheligen Wohnzimmer-Ambiente ab sofort immer dienstags statt wie bisher samstags.
Keine konventionelle Talkshow
Geblieben ist zum Glück der Ort der Aufzeichnung, der große Saal im Kölner Stadtgarten wirkt dann doch nicht so formatiert wie ein handelsübliches Talkshow-Studio, und eine Talkshow im konventionellen Sinne ist „Anke hat Zeit“ ja auch nicht. Dafür ist Anke Engelke als Gastgeberin zu neugierig auf ihre Gäste, und es geht auch nicht in erster Linie darum, die Promo-Mühle anzuwerfen, file under: Ich-bewerbe-neues-Buch-meine-neuen-Film-meine-neue-Schmuckkollektion.
Anke Engelke ist bereit, Leidenschaft für ihre Gäste zu entwickeln, und wo und wie toll das enden kann, konnte man in einer der ersten drei Ausgaben bestaunen: Da durfte die wundervolle Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer ihr Faible fürs Singen ausleben und brachte zur Klavierbegleitung einen Song von Lady Gaga auf die Bühne. Die Gästeliste für Ausgabe vier liest sich bisher wie folgt: Birgit Minichmayr, Schauspielerin; Martin Gruber, Percussionist; Robert Gwisdek, Schauspieler und im Kontext von Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi auch Musiker; Feridun Zaimoglu, Schriftsteller, Daniel Josefsohn, Künstler sowie Maria Gadú, Sängerin. Wenn Anke Engelke es schafft, weiterhin alles Statische von der Show fernzuhalten und jede Menge Spaß reinzupacken, hat man dafür gerne Zeit – ganz egal ob samstags, dienstags oder in der Mediathek.
