TV-Sendung TV-Sendung: Halle versteht Spaß

Halle (Saale)/MZ. - Für das halleschen Publikum ist Guido Cantz fast schon so etwas wie ein guter Bekannter. Schließlich hatte der smarte blonde Moderator vor zwei Jahren seine Premiere bei "Verstehen Sie Spaß?" ausgerechnet in der Messe Arena in Bruckdorf - mit Riesenerfolg. Und auch dieses Mal empfingen ihn die Saalestädter mit einem begeisterten Applaus, so dass Cantz' Stimmungsmacher Nils Holst beim obligatorischen Warm up zur Sendung laut überlegte, das "tolle Publikum" gar nicht wieder gehen zu lassen: "Wir nehmen Sie einfach mit auf Tour", so Holsts Vorschlag.
So weit kam es dann zwar nicht - aber die Hallenser spielten zumindest in einem der vielen Streiche mit versteckter Kamera eine Hauptrolle und rückten damit in das Blickfeld der rund 3,9 Millionen Zuschauer vor den Fernsehern: In Halles Stadtteil Frohe Zukunft wurden von Ulla Kock am Brink Anwohner regelrecht "gefilmt" - für ein angebliches House-and-Garden-view, das bei den ahnungslosen Angesprochenen auf Widerstand und Proteste stieß. Auch die Umkehrung der Leipziger Ticket-Aktion, bei der auf einem Parkplatz bei Halle Autofahrer genötigt wurden, Inhaber eines gültigen Havag-Fahrscheins in ihrem Auto mitzunehmen, brachte so manchen Pkw-Besitzer in Rage - und nach der Frage "Verstehen Sie Spaß?" dann doch zum Lachen. Dank vieler witziger, auf Bloßstellung der Gefoppten verzichtende Einfälle und einem großen Aufgebot prominenter Gäste vergingen die gut zwei Stunden Sendezeit wie im Fluge. Dafür sorgten unter anderem Miss Germany Isabel Gülck in Begleitung von Box-Profi Arthur Abraham, der niederländische Comedian Philipp Simon, Ausnahme-Artist Encho Keryazov vom Zirkus Roncalli, der Standing Ovations erhielt, und ein kurzfristig eingesprungener Achim Menzel als "Kein Pardon"-Ersatz für den erkrankten Dirk Bach.
Einen Hauch Europa brachte "unser Star für Baku", ein sympathischer, mit viel Beifall und Daumendrücken bedachter Roman Lob, ins Spiel. Gänsehaut dagegen erzeugten der Graf und seine Band "Unheilig", die sich für ihren Auftritt im kerzenbeleuchteten Bühnennebel mit dem Kölner Männerchor Verstärkung geholt hatten.