Til Schweiger setzt auf Komödien
Hamburg/dpa. - Filmstar Til Schweiger will vorerst nur noch Komödien produzieren. «Ich habe meine Lektion gelernt», sagte der 44-Jährige in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Sein Thriller «One Way», in dem es um eine Vergewaltigung ging, habe «überhaupt nicht funktioniert». «Die Leute wollten einfach nicht ins Kino gehen und sich mit dem Thema auseinandersetzen«, sagte Schweiger, für den der Streifen aus dem Jahr 2006 nach eigenen Worten einer seiner wichtigsten Filme war. «Es ist ganz klar, dass ein Feelgood-Movie per se eine bessere Chance hat, wahrgenommen zu werden und Besucher zu erreichen als ein Drama.»
Das bedeute jedoch nicht, dass er nicht irgendwann mal wieder ein Drama produzieren werde, meinte Schweiger, der bei seiner neuesten Komödie «1 1/2 Ritter» (Kinostart 18. Dezember) wieder als Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent agiert. Als Schauspieler sei es egal, aber wenn man als Produzent selber das Risiko trage, «überlegt man sich das fünfmal», betonte er. Wolle man seine eigenen Filme machen, müsse man jedoch auch hinter die Kamera gehen. «Es geht nicht darum, dass man meint, ich kann das selber am besten. Aber das Buch, das ich selber geschrieben habe, das habe ich in meinem Kopf und das möchte ich dann auch so machen, wie ich es mir erträumt habe.»
In seiner Ritter-Komödie, die am Montag (15. Dezember) in Berlin ihre Deutschlandpremiere feiert, unternimmt Schweiger mit Staraufgebot einen Ausflug ins Mittelalter. «Die Filme, die ich mache, sind Mainstream. Ich sehe in dem Wort Mainstream überhaupt nichts Schlimmes», erklärte er. Doch für die meisten Kritiker im Feuilleton dürfe Kunst oftmals nicht Mainstream sein. Schweiger: «Deswegen sage ich: Okay, das ist euer Leben, das ist mein Leben - und wir leben jetzt aneinander vorbei.» Für seinen Mittelalter-Klamauk konnte er Prominente wie Showmaster Thomas Gottschalk und Komiker Dieter Hallervorden vor die Kamera holen.
Von der Finanzkrise sieht er seine Branche in Deutschland noch verschont. «In Hollywood gibt es große Auswirkungen, weil gerade in letzter Zeit ein großer Teil von der Immobilienindustrie kam, der es wahnsinnig gut ging und die jetzt ein Problem hat», erläuterte er. «In Deutschland wird ein Film klassisch über eine Filmförderung, einen Verleiher und über Fernsehgelder finanziert. Da gibt es bis jetzt noch keine Auswirkungen.» Es bleibe abzuwarten, wie sehr das Kino davon betroffen sei. «Aber es gibt Untersuchungen, die besagen, dass, wenn es der Allgemeinheit nicht so gut geht, die Leute eher ins Kino gehen, als in Zeiten, wo sie in Saus und Braus leben.»