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Thüringen Thüringen: Neue Hoffnung für Theater Altenburg-Gera

30.04.2012, 21:24
Der Intendant des Theaters Altenburg-Gera, Kay Kuntze, steht vor dem Altenburger Theater. (FOTO: DPA)
Der Intendant des Theaters Altenburg-Gera, Kay Kuntze, steht vor dem Altenburger Theater. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Gera/dpa. - Der Protest von Theatermitarbeitern und Bürgern trägt Früchte: Das Theater Altenburg-Gera soll ab kommenden Jahr weitere 1,16 Millionen Euro von Land und kommunalen Gesellschaftern erhalten. „Unser gemeinsames Ziel ist es, dass alle Sparten erhalten bleiben und dass es keine Kündigungen geben wird“, sagte Kultusminister Christoph Matschie (SPD) am Dienstag in Gera. Denn ab 2013 droht Thüringens einzigem Fünf-Sparten-Theater mit dem Ende des aktuellen Haustarifvertrages ein Finanzloch von 2,1 Millionen Euro. Das wollten die Gesellschafter ursprünglich auf dem Rücken der Beschäftigten schließen. Dabei stand sogar die Drohung im Raum, Schauspiel und Puppentheater zu schließen und das Orchester zu verkleinern.

Doch nun bekannten sie sich zum Erhalt des Hauses in seiner jetzigen Form. „Das Theater in seinen fünf Sparten hat jetzt wieder eine Zukunft“, sagte Generalintendant Kay Kuntze. Er sprach von einem guten und wichtigen Tag für das Theater. Erst Anfang Februar hatten Land und Gesellschafter eine Finanzierungsvereinbarung für die Jahre bis 2016 unterzeichnet. Darin waren die Zuschüsse ab 2013 auf 16,4 Millionen Euro jährlich festgeschrieben worden. Das wurde nun noch einmal nachgebessert.

Allerdings wird das Geld den Angaben zufolge nur fließen, wenn auch die Gewerkschaften Zugeständnisse machen und es zu einem neuen Haustarifvertrag kommt. Darin müssten die rund 300 Beschäftigten weiterhin auf Gehalt verzichten - von insgesamt etwa 10 Prozent war am Montag die Rede. Auf diese Weise soll der Rest der Lücke im Theateretat geschlossen werden. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Geras Oberbürgermeister Norbert Vornehm (SPD), betonte, dass die Kommunen mit dem weiteren Zuschuss an ihre Grenzen kommen: „Das ist das Ende dessen, was vorstellbar ist.“ Er steht ohnehin noch unter dem Vorbehalt, dass auch die Kommunalparlamente der Städte Gera und Altenburg sowie des Kreises Altenburger Land zustimmen.

Mehr als die Hälfte (59 Prozent) der neuerlichen Geldspritze wird das Land tragen. Laut Matschie würden dafür Gelder im Etat seines Ministeriums umgeschichtet - konkreter wurde er auch auf Nachfrage nicht. Er und sein Parteifreund Vornehm, der derzeit um die Wiederwahl als Oberbürgermeister kämpft, betonten, dass die Kulturfinanzierung im Freistaat generell neu geordnet werden müsse. Dazu sollen ihrer Meinung nach auch umliegende Kommunen für die Finanzierung von Theatern, Orchestern und Museen herangezogen werden.