Theater Theater: Katja Paryla wird neue Chemnitzer Schauspielchefin

Chemnitz/dpa. - Katja Paryla wird zur neuen SpielzeitSchauspieldirektorin am Chemnitzer Theater. Das Vier-Sparten-Hausplant für die neue Spielzeit 2004/2005 insgesamt 27 Premieren,darunter drei Uraufführungen, teilte Generalintendant Rolf Stiska amDonnerstag in Chemnitz mit. Eine von elf Premieren im Schauspiel istEinar Schleefs Stück «Wilder Sommer» am 6. November. Diese Adaptioneiner Goldoni-Komödie von Schleef (1944-1991) sei bislang nur einmalam Wiener Burgtheater inszeniert worden, sagte Paryla.
Stationen der 1940 in Zürich geborenen Schauspielerin undRegisseurin waren unter anderen in Berlin die Volksbühne, dasDeutsche Theater und das Schillertheater. Von 1994 bis 2001 arbeitetesie am Deutschen Nationaltheater Weimar. Parylas Vorgänger ManuelSoubeyrand wird Intendant der Württembergischen LandesbühneEsslingen.
Als weiteren Höhepunkt der nächsten Spielzeit nannte die neueSchauspielchefin einen «Schiller-Block» vom 14. bis 16. April ausAnlass des 250. Todestages des Dichters. An einem Wochenende gibt eseinen Abend mit «Balladen von Schiller und Co.», darauf folgen diePremieren von «Maria Stuart» und «Die Verschwörung des Fiesco zuGenua» in der Regie von Paryla. Das Schauspiel startet den Reigen derNeuinszenierungen am 5. November mit dem Stück «Die Ziege oder werwar Sylvia» des US-amerikanischen Dramatikers Edward Albee.
Eine von vier Premieren im Musiktheater ist am 30. Oktober dieselten gespielte Oper «Der Evangelimann» des österreichischenKomponisten Wilhelm Kienzl (1857-1941). Große Zuschauerresonanzerhoffen sich die Chemnitzer Bühnen von dem Musical «Falco meetsAmadeus» (23. April).
Generalintendant Stiska sagte mit Blick auf Sparzwänge und dieanstehenden Verhandlungen über einen neuen Haustarifvertrag, dasChemnitzer Theater stehe «vor existenziellen Fragen». Gelinge kein«Pakt der Vernunft», drohe dem Haus von 2005 an der künstlerischeAbsturz.