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The Pierces: Bittersüß zwischen Folk, Pop und Novelty

09.07.2007, 07:06

Hamburg/dpa. - Dreizehn neue Songs hat das Duo The Pierces auf ihrem neuen Album der Liebe und der Rache gewidmet. Folgerichtig trägt die Platte den Titel «Thirteen Tales Of Love And Revenge».

Obwohl die Liebe wohl das meistbeackerte Thema der Pop-Kultur sein dürfte, machen die beiden Schwestern daraus alles andere als einen alten Hut, sondern präsentieren eine Songsammlung, die sich abwechslungs- und einfallsreich durch Genres und Stimmungen schlängelt.

Sieben Jahre ist es bereits her, dass Catherine und Allison Pierce ihr Debüt-Album «The Pierces» veröffentlichten. Der breiten Öffentlichkeit dürfte diese Alterna-Country-Platte kaum ein Begriff sein. Erst seit ihrer letzten Veröffentlichung «Light Of The Moon» und einer ausgedehnten Tour als Support-Act für Catherine Pierces Freund Albert Hammond Jr. von den Strokes genießen The Pierces auch hierzulande zumindest innerhalb der Indie- und Neo/Anti-Folk-Szene eine sachte Popularität.

Zuckersüß wirkt das hübsch gezeichnete pinkfarbene Artwork des dritten Pierces-Albums. Kurz angespielt bestätigen die Songs auf «Thirteen Tales Of Love And Revenge» diesen Eindruck. Catherine und Allison Pierce haben ein Händchen für schmeichelhafte Melodien, angenehme Gesangsmelodien und Arrangements voller heller Glockenspiel-Klänge und feiner Gitarrenparts. Das Gefällige ist allerdings nur ein Aspekt der Musik der beiden Schwestern, die es inzwischen aus Alabama nach New York verschlagen hat. Das Anschmiegsame wird immer wieder durch kleine Widerhaken und vor allem durch einen überschwänglichen Forschergeist gebrochen, der vor Genregrenzen niemals zurückschreckt.

Folk-Rock, Pop ein wenig zickiger New Wave sind nur einige der Stilrichtungen, die The Pierces in ihre Musik einfließen lassen. Vaudeville- und Charleston-Anklänge sowie Ausflüge in den Girl- und Bubblegum-Pop verleihen dem Sound des Duos zusätzlich einen gewissen Novelty-Charme, ohne allerdings an der Ernsthaftigkeit der Songs zu rütteln. Wer den Texten genau zuhört, entdeckt zudem, dass Catherine und Allison Pierce sich ihren Themen nicht ausschließlich mit bittersüßem Ernst, sondern auch mit viel düsterem Humor nähern.

«Thirteen Tales Of Love And Revenge» ist ein so hübsches wie abwechslungsreiches Album, das jedes Klischee von niedlichem Girl-Pop mit einem Lächeln beiseite fegt. Gefällige kleine Hits gehen Hand in Hand mit ausgefallenen Ideen und verschmitzt-offensiven Lyrics. Es bringt nicht nur wegen der tollen Stimmen der Pierce-Schwestern Spaß, diesen dreizehn Songs zuzuhören.

www.thepiercesmusic.com

www.myspace.com/thepierces

www.lizardkingrecords.co.uk