The Brand New Heavies erstrahlen mit N'Dea Davenport
Wien/dpa. - «Get Used To It» betiteln die Brand New Heavies ihr zweites Album nach dem Comeback von 2005, das nach acht Jahren «Funkstille» wieder auf die bewährte Mischung aus Soul-, Funk- und Discoelementen setzte.
Die Londoner Wegbereiter der Acid-Jazz-Szene haben sich in Phase zwei ihrer Karriere dabei aktuellen Einflüssen nicht verschlossen, was in diesem Fall die Miteinbeziehung von R'n'B-Elementen bedeutet.
Was «Get Used To It» vom Vorgänger «All About The Funk» positiv unterscheidet, ist die Rückkehr von N'Dea Davenport als Vokalistin, die Nicole Russo ersetzt. Davenport war bereits 1990-1994 Mitglied der Heavies und sorgte mit ihrer Stimme damals für die größten Erfolge. Diesmal hat sie auch einen Großteil der Songs mitkomponiert und bereichert den Sound der Heavies zudem mit ihrer prägnanten Stimme.
Auf dem Song «Sex God» gibt Davenport gar ihr Debüt als Drummerin: «Drummer Kincaid war nicht da, wir waren nur zu dritt und brauchten dringend Drum-Sequenzen und glücklicherweise habe ich da ein paar Fertigkeiten. Letztendlich war es dann auch der passendste Groove für die Aufnahme», erinnerte sie sich.
«Unsere Musik hat heute viel mehr Tiefe und Perspektive», erklärt Davenport die Vorteile von mehr als zwanzig Jahren Erfahrung im Pop-Biz. Lang ist's her - bereits 1985 fanden sich die Heavies in London zusammen. Ihre Liebe zu Soul und Funk war es, die drei Schulfreunde dazu inspirierte, die Band zu gründen. 1990 veröffentlichten Jan Kincaid, Simon Bartholomew und Andrew Levy ihr Debüt. Sie waren mit ihrer damals innovativen Mischung aus Funk und Soul auch in der Warehouse-Szene angesagt. Mit dem dritten Album «Brother Sister» gab es erstmals Platin.
Die Brand New Heavies haben stets mit erstklassigen Sängerinnen gearbeitet - neben den bereits erwähnten Chanteusen Davenport und Russo sangen breits Jay Ella Ruth, Siedah Garrett oder Carleen Anderson für die Band.
Mit «Get Used To It» haben die Brand New Heavies ein elegant groovendes und ausgewogenes Album vorgelegt. Songs wie «Right On» oder «Love Is» überzeugen nicht nur durch ausgeklügelte Arrangements und Komposition, sondern vermitteln auch positive Vibes. Zwar ist ihr Sound nicht mehr das, was man innovativ nennt sondern inzwischen eine Art Standard der Popmusik, aber verglichen mit dem langweiligen Lounge-Jazz aktuelleren Datums haben die Heavies immer noch hundert Mal mehr Soul im Blut.
