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The Bangles The Bangles: Nach 14 Jahren Pause wieder auferstanden

Von Hans Hoff 21.02.2003, 20:36

Hamburg/dpa. - Rund 14 Jahre, nachdem die Bangles am übergroßen Erfolg von Hits wie «Manic Monday», «Walk Like An Egyptian» und «Eternal Flame» auseinander gebrochen sind, wollen sie es noch einmal wissen: Mit dem am Montag (24. Februar) erscheinenden Album «Doll Revolution» und einer für April anstehenden Deutschlandtournee will die US-Band auch hier zu Lande wieder in Originalbesetzung auftrumpfen. «Wir haben jede Menge Erfahrungen gesammelt, menschlich und musikalisch, und die bringen wir jetzt in die Band ein», sagt die Sängerin und Gitarristin Vicki Peterson.

   Die lange Zeit der Pause sieht sie im Nachhinein als deutlichen Vorteil. «Ich war gegen die Trennung, aber ich habe später lernen müssen, dass es genau die richtige Entscheidung war, auseinander zu gehen», sagt sie. «Wir haben diese Zeit gebraucht, um richtig erwachsen zu werden. Wir hatten vorher immer nur die Bangles und kein eigenes Leben mehr. Die Bangles haben alles aufgesaugt.»

   Auf dem neuen Album und der weltweit schon hoch in den Airplay- Charts rangierenden Single «Something That You Said» präsentieren sich die Bangles als deutliche Vertreterinnen von klaren 60er-Jahre- Klängen. «Wir waren nie eine Band der 80er Jahre. Wir haben in dieser Zeit nur den größten Erfolg gehabt», gibt Peterson zu bedenken. «Die 60er Jahre waren für uns die musikalisch inspirierende Zeit, die Beatles, die Kinks, die Yardbirds», berichtet die 45-Jährige, die zusammen mit den anderen drei Mitvierzigerinnen vermutlich als älteste Girlgroup in den Charts notiert wird. «Wir waren damals Kinder und haben emotionale und romantische Verbindungen zu dieser Ära. Wir waren alt genug, um zu beobachten, was passierte, aber wir waren noch nicht alt genug, um daran teilhaben zu können.»

   Den Anstoß, es wieder gemeinsam zu versuchen, gab 1999 eine Einladung zu einem Konzert zu Ehren des Beatles-Produzenten George Martin in der berühmten Hollywood Bowl. «Dem Angebot konnten wir nicht widerstehen, und an dem Abend waren wir so überwältigt, dass wir gesagt haben: Lass es uns noch einmal versuchen», erzählt Peterson, die mit ihrer Band an diesem Samstag in Thomas Gottschalks ZDF-Sendung «Wetten, dass...?» auftreten wird.

   Doch die vier Musikerinnen erlagen nicht der Versuchung, erneut in einen lukrativen Plattenvertrag einzusteigen. Sie wollten es auf eigene Faust schaffen. «Wir sind erst lange auf Tournee gegangen, weil wir das Geld für die neue Platte zusammenspielen wollten», berichtet Peterson stolz. «Wir haben diesmal alles selber organisiert. Wir sind jetzt eine wirklich unabhängige Band.»

   Für die Konzerte ihrer Tournee versprechen Vicki Peterson, Susanna Hoffs, Debbie Peterson und Michael Steele den Fans jede Menge Abwechslung: «Wir spielen viel von der neuen Platte, aber wir gehen auch zurück bis zum ersten Album. Vor Jahren konnten wir uns nicht vorstellen, jemals wieder "Walk Like An Egyptian" zu singen. Aber jetzt geht das wieder, weil wir einiges an den Songs geändert haben.»

   Natürlich denken die Amerikanerinnen auch an den schwelenden Irak- Konflikt und die Möglichkeit, dass Krieg sein könnte, wenn sie auf Tournee gehen. «Die meisten Menschen in den USA wollen keinen Krieg. Aber wenn es passiert, können wir auf der Tournee vielleicht als eine Art internationale Gemeinschaft zusammenkommen. Aber vielleicht sind das auch nur meine naiven Gedanken», sagt Peterson.

   Die Bangles gastieren im April in Hamburg (6.), Berlin (8.), Köln (10.), München (12.) und Neu-Isenburg (13.). (Internet: Band-Homepage: http://www.thebangles.com)